Kunsthaus in Karlsruhe
Neben den bereits bestehenden öffentlichen Museumsbautender Stadt Karlsruhe, soll ein neues Kunsthaus geplant werden, welches eine zeitgemäße Antwort auf die immer vielfältigeren Anforderungen an Ausstellungsräume in der heutigen Zeit gibt. Der Entwurf hat deshalb den Anspruch, den architektonischen Rahmen für eine flexible und variable Ausstellungseinrichtung zu bilden und Räume zu schaffen, die durch geringe Schwellen allen zugänglich gemacht werden können.
Das Kunsthaus wird durch fünf raumhaltige Schotten in die eine Richtung gegliedert und öffnet sich in die andere zum Platz vor dem Staatstheater. Das EG ist in Ost und West Richtung über die gesamte Fassadenlänge mit Schwingtüren versehen, sodass der Raum durchfließen und die Grenze von innen nach außen ein Stück weit aufgehoben werden kann.
In Querrichtung werden die Räume des Kunsthauses über zwei Stränge erschlossen, die punktuell die Schotten durchdringen und zu einer Verwebung der zwei Richtungen führen. Die Säle zwischen den Schotten bilden die Hauptausstellungsflächen und sind konzeptionell als freier Grundriss gedacht und mit einem Schienensystem versehen, das eine Trennung in verschiedene Segmente ermöglicht. Verschiedene Elemente können in diesem System flexibel eingesetzt zu den unterschiedlichsten Raumkonfigurationen führen und ermöglichen den Ausstellenden das individuelle Zuschalten von Räumen. In den Schotten sind alle infrastrukturellen Nutzungen sowie einzelne Ausstellungskammern untergebracht. In jeder der fünf Schotten befindet sich ein vertikales Erschließungselement, sodass für jeden Ausstellungsaal zusätzlich zu der horizontalen auch eine vertikale Zuschaltung von Räumen in der Ausstellungskonzeption möglich ist.
Ziel des Entwurfs ist es, den BesucherInnen ein demokratisches Verständnis von Kunst zu vermitteln, was beim Besuchserlebnis durch die Vielzahl an Wahlmöglichkeiten der Erschließung und die hierarchielose Ausstellungskonzeption sichtbar wird. Das Kunsthaus lässt Freiheiten zur eigenen Deutung der Wichtigkeit, Reihenfolge und Zusammenhänge der Kunstwerke zu und macht aus den BesucherInnen während des Besuchs aktiv handelnde Subjekte.