Reisen : Der Bahnhof als Ort
Die Veränderung vieler öffentlicher Orte im Zuge der Globalisierung und damit einhergehenden Beschleunigung des Alltags beschreibt Marc Augé in seinem Buch Nicht-Orte. So seien es vor allem Orte der Übermoderne, die durch Texte, Anzeigetafeln, Schilder sowie Regeln und Hinweise gekennzeichnet sind. Dem entgegen stehe der anthropologische Ort, der von organisch gewachsenen und sozialen Strukturen geprägt werde. Bezogen auf das Reisen, bedeute dies eine Verschiebung von der Reise als Möglichkeit Wahrzunehmen hin zu einer rein auf das Ziel fokussierten Fortbewegung.1 Im Bezug auf den Bahnhof stellt sich so die Frage, ob die Entwicklungen der vergangenen dreißig Jahre in die richtige Richtung weisen bzw. wie Infrastrukturen gestaltet sein müssen, um in einer globalisierten Welt erneut die Qualitäten eines Ortes zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund ist auch der Entwurf zu verstehen, der durch den mittig positionierten Garten den Bahnhof wieder zu einem Ort im Sinne Marc Augés machen möchte, einem Ort, der zum Treffen und Verweilen, zum Austauschen und Entspannen, zum Wahrnehmen und Reisen anregt.