Statt Flughafen, Urbaner Wandel deutscher Regionalflughäfen am Beispiel Bodensee Airpark Friedrichshafen
Die Arbeit „Statt Flughafen“ befasst sich mit dem Umgang vorhandener, nicht ausreichend ausgelasteten, staatlich subventionierten Flächen deutscher Regionalflughäfen. Wie können wir mit diesen Flächen in Zukunft umgehen? Können wir weiterhin innerdeutsche Regionalflüge befürworten? Ist es angesichts der Klimakrise und der mittlerweile vorhandenen Alternativen zeitgemäß an diesen Standorten festzuhalten? Unter anderem diesen Fragen geht diese Arbeit auf den Grund. Nach zahlreichen Recherchen und Analysen werden aus zehn näher betrachteten deutschen Regionalflughäfen ein Flughafen mit dem größten Handlungsbedarf ausgewählt, um einen exemplarischen Umgang aus städtebaulicher Sicht zu genieren. Der Flughafen Friedrichshafen musste zusätzlich zu den staatlichen Subventionen und dem negativen Entwicklungstrend im Jahr 2021 Insolvenz anmelden. Dabei handelt es sich um einen städtischen Flughafen mit einer Dimension von ca. 160 ha, in direkter Lage zum Stadtkern und dem Bodensee. Das hierbei entwickelte Konzept kombiniert ganz bewusst zwei standortspezifische Faktoren: Zum einen die Flughistorie der Stadt und der Pioniergeist von Graf Zeppelin, zum anderen die globale Vorreiterstellung der Friedrichshafener Industrien, welche sich alle samt mit der Mobilität der Zukunft befassen. Hieraus entsteht eine neue Vision im Umgang mit der Industrie – ein Industriepark, welcher die heute ansässige Industrie mit all ihren Störfaktoren (Lärm, Emissionen und Verkehr) aus dem Kern der Stadt löst und auf der Scholle des Flughafens neu anordnet. Hier werden Herstellungs- und Bearbeitungsprozesse der unterschiedlichen Mobilitätsfirmen zusammengelegt, optimiert und neu gedacht. Dabei spielt der Umgang mit Energie und Rohstoffen, sowie die Transparenz der Herstellung und der Möglichkeit der Teilhabe für die Öffentlichkeit eine ganz besondere Rolle. Letztlich entsteht ein Ort, der die vorhandene Infrastruktur des Flughafen weiternutzt (Testfeld für autonomes Fahren), sowie die riesigen Flächen für die unterschiedlichen Bedürfnisse aktiviert und dabei stetig die einzigartige Historie des Standortes bewahrt und somit weiterhin ein Standort wegweisender Mobilität bleibt.