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Region. Identität. Architektur, Strukturentwicklung durch architektonische Intervention regionaler Identität am Beispiel von Glashütte in Sachsen Alexander Rapp

Wie viele andere Kleinstädte und Dörfer im ländlichen Raum Deutschlands, ist auch die sächsische Kleinstadt Glashütte im Erzgebirge von strukturellen Wandlungsprozessen betroffen. Seit dreißig Jahren nimmt die Bevölkerung stetig ab, während Leerstand und Sanierungsbedarf des Gebäudezustandes gleichzeitig zunehmen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken werden drei architektonische Interventionen vorgeschlagen, welche den Stadtraum neu ordnen und eine öffentliche Promenade im Stadtkern ausbilden.
Wirtschaftliches Standbein, Potenzial und Identitätsanker der Kleinstadt ist die seit nun mehr als 175 Jahren bestehende örtliche Uhrenindustrie. Die Errichtung einer neuen Uhrmacherschule stellt somit eine direkte Investition in die Handwerkstradition und den Erhalt dieser dar. Während die Schule den westlichen Auftakt der neu gestalteten Prießnitz-Promenade darstellt, bildet ein Besucherzentrum das östliche Ende. Darüber hinaus ist ein Wohnheim für die Schülerinnen und Schüler der Uhrmacherschule im Süd-Osten der im Tal gelegenen Kleinstadt vorgesehen.
Das Gebäude der Uhrmacherschule Glashütte wird durch die aus der Kubatur hervortretenden Lehrwerkstätten strukturiert, während Hochpunkte im Osten und Westen als städtebauliche Ankerpunkte dienen. Die homogene Klinkerfassade mit punktuell gesetzten Fensteröffnungen und regelmäßigem Mauerwerksrelief, gibt dem Gebäude einen zurückhaltenden Charakter, während die Kubatur der Schule dennoch einen starken Ausdruck verleiht.
Die Schule fasst einen öffentlichen Vorbereich am Wasser und ist Teil des öffentlichen Raumes. Ziel des Schulbaus ist es, das historisch gewachsene und zunehmend aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit entrückte Handwerk der Uhrmacher wieder zurück in das öffentliche Leben zu verschieben. Entsprechend nimmt der Schulbau im, dem Hochbau vorangestellten städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Stadt Glashütte und der, im Rahmen dessen erfolgten Neugestaltung des Innenstadtbereichs eine wichtige Rolle ein und fügt dem von zahlreichen weiteren identitätsstiftenden Strukturen, wie historischen Fabriken und Werkstätten geprägten Stadtbild, einen weiteren identitätsstiftenden Ankerpunkt hinzu.

Lageplan: Stadt Glashütte
Axonometrie: Uhrmacherschule Glashütte
Außenperspektive: Blick aus Prießnitz-Promenade
Ansicht: Osten + Norden + Grundriss: 1. Obergeschoss
Fassadenschnitt: Lehrwerkstatt
Fassadenschnitt: Hochpunkt
Perspektive: Lehrwerkstatt
Perspektive: Erschließungsachse Erdgeschoss
Modellfoto
Kontakt
Alexander Rapp
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Ludwig WappnerProfessur Baukonstruktion

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Riklef RambowProfessur Architekturkommunikation
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
,
Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Glashütte, Sachsen