Atelierhaus in Karlsruhe
Das in der Weststadt neu entstehende Atelierhaus für insgesamt 24 Künstler mit acht
verschiedenen Kunstrichtungen verbindet die strenge Ordnung des Absolutismus mit dem freien
spielerischen Gedanken der Kunst.
Respektierend gegenüber dem Bestand orientiert sich das Gebäude an den Straßenachsen und
nimmt wesentliche Elemente wie die Fensteranordnung und den Sockel der Nachbargebäude in
seiner Außenfassade auf. Dies führt im Atelierhaus zu einer logischen Anordnung von
funktionellen Räumen nach außen hin.
Der Innenraum des Gebäudes soll dagegen das Künstlerische wieder spiegeln. Verschieden hohe
Glaskomplexe, in denen die einzelnen Ateliers untergebracht sind, erstrecken sich aus dem
Gebäude hinaus zum Innenhof.
Um einen diffusen Übergang zwischen dem funktionellen Außen und dem künstlerischen Innen
zu schaffen bildet die Verkehrsfläche zwischen den beiden Zonen einen interessanten Übergang.
In den drei Haupterschließungstürmen, bei denen jeweils über ein Glasdach Licht von oben
einfällt, entstehen über den Tag hinweg verschiedene Lichtsituationen. Über die hinter einer
Wand aus Mauerwerk liegenden Treppe gelangt man auf die einzelnen Brücken des jeweiligen
Geschosses. Diese dienen zum einen als Kommunikationszonen, ermöglichen zudem den
Einblick in die jeweils angrenzenden Ateliers.
Der Gebäudekomplex stuft sich zum Bestand hin ab und passt sich so der Höhe des alten
Bahnwärterhauses sowie den Villen an der Moltkestraße an. Neben dem Bestandsgebäude steht
die Ausstellungshalle mit Anbindung an den Gebäudekomplex. Das Ausstellungsgebäude
orientiert sich stark an dem Bestandsgebäude und versucht dieses neu zu interpretieren.
Das gesamte Gebäude hält sich an die Materialien des Kontexts. Neben tragenden
Mauerwerkswänden ist die Fassade als Wilder Verband verblendet.