Wissen. Gesellschaft. Raum. – X-Change Tegel-West, Vom Vorreiter der Industriegeschichte zum Pionier der Wissensgesellschaft
Geht man davon aus, dass sich die zeitgenössische Gesellschaft zu einer Wissensgesellschaft entwickelt, so rückt eine Frage in den Mittelpunkt: Welche Konsequenzen hat die Wissensgesellschaft für den Raum und welche Räume braucht sie? Die Masterthesis identifiziert zunächst Bausteine und Nutzertypen der Wissensgesellschaft und analysiert deren räumliche Bedürfnisse. Zwei Aspekte können hierbei als essenziell betrachtet werden: Die Nachbarschaft und der Austausch. Es werden verschiedene Strategien zur Anregung des Austausches aufgestellt und die abstrakte „Nachbarschaft“ in räumliche Ebenen gegliedert.
Der Entwurf stellt die räumliche Übertragung dieser Erkenntnisse dar und verortet sich in der deutschen Brain City Berlin. Tegel-West stellt hierbei in der Einflusssphäre eines Zukunftsortes und mit seiner baulichen und sozialen Heterogenität einen passenden Entwurfsort dar. Im Zentrum des Stadtteils bieten die ehemaligen Borsigwerke sowohl Entwicklungspotenziale für die Zukunft als auch historisches Erbe. Die Entwurfsziele vereinen theoretische und entwurfliche Erkenntnisse und bilden die Grundlage für das Konzept aus drei Layern: Das Stadtteilnetzwerk vereint durch die Achse als schnelle Direktverbindung und Orte mit Spezialangeboten den gesamten Stadtteil. Individualität als auch Vielfalt generieren die einzelnen Kieze durch Identitätsorte und Stadtteil-Pfade. Die Borsigwerke bilden den zentralen Konnektor und erhalten ihr Zusammengehörigkeitsgefühl zurück. Sichtachsen zwischen den Denkmälern machen sie zum Identitätsträger, Räume werden umgenutzt und Fassaden inszeniert. Es entstehen verschiedene Teilquartiere mit Identitäten, die auf dem Bestand basieren und diesen stärken. Der Borsigpark fungiert hierbei als wichtiger Begegnungs- und Vernetzungsort.