Das Netz von Forschungsgebäuden im östlichen Mittelmeerraum ist nur dünn ausgebaut, somit ergänzt das N.O.M.A.R (North Aegean Marine Research Centre) den Bestand vor allem in einem wenig erforschten Bereich des Mittelmeeres.
Der Neubau einer Marinen Forschungsstation im nördlichen Raum der Ägäis in der Hafenstadt Kavala hat, neben der Forschung, das Ziel, die Menschen in umliegenden Regionen zu sensibilisieren und aktuelle Probleme der Umwelt zu erforschen.
Das Grundstück liegt zentral in der Stadt und verläuft parallel zum Meer entlang der Hafenpromenade.
Der Entwurf kann in drei Bereiche gegliedert werden, die von Ost nach West der Bildung, der Ausstellung und der Forschung gewidmet sind.
Durch eine an Laboratorien angepasste Rasterung der Gebäude können offene Bereiche durch Textilvorhänge aufgeteilt werden, sowohl im Forschungstrakt, als auch im östlichen Kopf des Gebäudes, dem Bildungsteil.
Das aufgeständerte Museum beherbergt im Untergeschoss eine feste Ausstellung der lokalen Schauaquaristik und im ersten Obergeschoss eine flexibel einteilbare Fläche zur musealen Nutzung.
Die südlich gelegene Wendeltreppe ermöglicht einen dauerhaften Zugang in den Dachgarten, der Pflanzen beherbergt, die vor allem in Küstennähe wachsen können.
Die Museumsbrücke überdacht einen Bereich, der unter anderem für Wochenmärkte genutzt werden kann. Vor allem die starke Mittagssonne muss durch außenliegenden Textil-Sonnenschutz und auskragende Putzbalkone draußen gehalten werden.
Das N.O.M.A.R. hat den Auftrag, marine Forschung zugänglicher zu machen und der Umwelt zu helfen, durch Langzeitbeobachtungen aktuellen Problemen entgegenzuwirken. Zudem kann das Bestandsbecken nun für die Erforschung von kinetischen Wassermassen genutzt werden.