SPACE OF HOPE, Reaktivierung einer Ruine als Ort der Begegnung
Die architektonische Ruine fungierte schon immer als starkes Symbol für die Vergänglichkeit und die prekäre Balance von Gewalt und Frieden. Dies trifft auch auf die Ruinen von ca. 400 ehemaligen palästinensischen Dörfern in Israel zu, welche 1948 entvölkert wurden.
Im Kontext der aktuellen politischen Differenzen soll durch die Reaktivierung der Ruinen des Dorfes Al-Zib eine Annäherung auf gesellschaftlicher Ebene als Grundlage für eine friedliche Zukunft geschaffen werden. Durch die Kombination von Erhaltung, Umnutzung und Neubau wird ein Ort der friedlichen Begegnung und des Gedenkens entworfen, um in einem konfliktreichen Umfeld einen Ort der Hoffnung zu bilden. In den Räumen der Begegnung soll durch gemeinsame landwirtschaftliche und künstlerische Projekte sowie interkulturelle Veranstaltungen das gegenseitige Verständnis angeregt und die Bildung einer Gemeinschaft gefördert werden. Die Räume des Gedenkens sollen das Verständnis der verschiedenen Bevölkerungsgruppen für die Vergangenheit des Dorfes vertiefen und vor einem Vergessen der Ereignisse sowie einem Abriss der Ruinen mahnen.
Der Umgang mit den bestehenden Ruinen Al-Zibs basiert auf einer Analyse historischer Pläne und einer Wiederbelebung der ursprünglichen Struktur. Aus diesem Grund werden die erhaltenen Hofsysteme der Bestandsgebäude reaktiviert und mit neuen Funktionen versehen. Bei den ergänzenden Neubauten werden die Elemente der traditionellen Bauweise aufgegriffen und auf transformierte Weise umgesetzt, weshalb die Neubauten als einräumige Gebäude um einen Hof herum angesiedelt werden. Die Hofsysteme sind so angeordnet und mit gemeinschaftlichen Nutzungen gestaltet, dass sich für die BesucherInnen ein interaktiver Pfad durch die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft ergibt.