NaturRaum Architektur und Wattenmeer, Ein Forschungs- und Informationszentrum auf Amrum
Das Wattenmeer ist eine einzigartige Landschaftsform entlang der Küste der deutschen Bucht, geprägt von einer hohen Dynamik und biologischen Reproduktionsrate. Es besteht aus einem Netzwerk unterschiedlicher Ökosysteme mit über 10 000 Arten und ist UNESCO Weltnaturerbe. Die größten Gefahren bilden der Klimawandel und menschliche Einflüsse. Um einen dauerhaften Erhalt zu gewährleisten ist ein konsequenter Schutz notwendig, für den die Erforschung der Natur und die Information der Menschen elementar sind. Hierfür wird ein Zentrum direkt in der Region entworfen. Amrum ist eine der nordfriesischen Inseln im Westen Schleswig-Holsteins mitten im Wattenmeer. Sie wurde aufgrund der ursprünglichen Natur und der Vereinigung prägender Landschaftsformen als Entwurfsort gewählt. Der Standort befindet sich am Strandübergang von Norddorf, wo drei abgängige Bestandsgebäude durch einen Neubau ersetzt werden. Hierbei wurde viel Wert auf eine sensible Einfügung in den natürlichen Kontext gelegt. Der Entwurf selbst orientiert sich typologisch an den regionaltypischen uthlandfriesischen Langhäusern und ist über die Gestaltung der Außenanlagen mit seiner Umgebung verwoben. Das Gebäude besteht aus dem extrovertierten EG mit öffentlichen Nutzungen und einem ehr introvertierten OG unter dem großen Reetdach mit Räumen für Forschung und Verwaltung. Die offene Verbindung der Geschosse und der Zugang erfolgen über drei Foyers in durchgesteckten Querhäusern, welche auch die zweite Hauptachse bilden. Es werden natürliche regionale Materialien wie Holz, Lehm und Reet verwendet. Das Gebäude soll symbolischer Übergang von Zivilisation zur angrenzenden Natur, sowie ein Forum für die Vermittlung derselben sein und so einen aktiven Beitrag zur Auseinandersetzung und Sensibilisierung mit dem Thema leisten.