Wohnungsbau in Zeiten des Klimawandels, Passive Strategien zur Förderung des Innenraumkomforts
Das Jahr 2023 war das wärmste seit Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850. Die Temperaturen des Jahres 2023 lagen im globalen Durchschnitt bei 1,48 °C über dem vorindustriellen Niveau von 1850-1900.
„Spätestens ab 2050 wird das Leben ungemütlich für Menschen in der Region Wiesbaden, Mainz, Mannheim, Karlsruhe, im Oberrheingraben bis hinunter nach Freiburg. […] Früher (also im Durchschnitt der Jahre 1971 bis 2000) war es dort an nicht einmal 30 Tagen pro Jahr wärmer als 25 Grad Celsius. Mitte des Jahrhunderts werden es bis zu 80 Tage sein, Ende des Jahrhunderts sogar mehr als 120 Tage.“
Dr. Andreas Walter Klimatologe beim Deutschen Wetterdienst
Solche Temperaturen verringern die Arbeitsproduktivität, schädigen die Gesundheit und erhöhen sogar die Sterberate, insbesondere bei bereits verwundbaren Bevölkerungsteilen. Diese Arbeit befasst sich daher mit einem Wohnungsbauentwurf für die Karlsruher Innenstadt, mit besonderem Augenmerk auf den steigenden Temperaturen. Karlsruhe leidet schon heute unter ausgeprägten Wärmeinseleffekten. Bedingt durch großflächige Versiegelung und geringe Vegetationsraten, heizt sich der Stadtraum um bis zu 10° stärker auf als das Umland. Daher soll diese Arbeit einen Beitrag dazu leisten, in den konkreten Gegebenheiten Karlsruhes klimagerecht zu bauen.
Im theoretischen Teil dieser Arbeit wurden verschiedene thermische Simulation durchgeführt, um die Effekte von verschiedenen Konstruktionsarten sowie Lüftungskonzepten auf die operativen Temperaturen im Innenraum zu überprüfen. Basierend auf den aus der Theorie gewonnenen Erkenntnissen wurden Entwurfsparameter abgeleitet, welche dafür sorgen, ein gegen die wandelnden klimatischen Bedingungen robustes Gebäude zu entwickeln.