
The Public Library, Beyond The Quiet Reading Room

Der Lesesaal bildet das Herzstück jeder Bibliothek – ein Raum für gemeinsames, öffentliches Erleben, das über das Private hinausgeht. Ausgangspunkt des Projekts ist die Auseinandersetzung mit diesem kollektiven Raum und seiner zeitgemäßen Neuinterpretation im Kontext des Dreispitz-Areals in Basel.
Der Entwurf reagiert auf die prägenden Merkmale des ehemaligen Industriegebiets: Entlang des historischen Gleisbogens spannt sich ein fächerartiges Bauvolumen auf, das dem Ort Struktur verleiht, Orientierung stiftet und den öffentlichen Raum neu denkt.
Das Gebäude ruht auf einem erhöhten Sockel – ein Verweis auf die typischen Anlieferungszonen des Dreispitz. Dieser verbindet Haupt- und Nebengebäude zu einer funktionalen Einheit mit klarem Bezug zur industriellen Vergangenheit.
Mauerwerk und Wellblechfassade greifen die Sprache des Ortes auf, ohne nostalgisch zu wirken. Die Tragstruktur aus Mauerwerkswänden und Stahlbetonstützen richtet sich auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt aus und erzeugt eine spannungsvolle räumliche Dynamik.
Im ersten Obergeschoss öffnet sich das Gebäude mit einer großflächigen Glasfassade in drei gerahmten Segmenten zum Gleisbogen. Mauerwerkswände gliedern den Raum, während ein raumhaltiger Riegel zwischen Rückzug und Offenheit vermittelt.
Im zweiten Obergeschoss öffnet sich die Bibliothek in U-Form erneut zum Gleisbogen. Eine zentrale Öffnung gewährt Einblick ins darunterliegende Foyer. Die Bücherregale folgen fächerartig der Geometrie und führen zum offenen Balkon – ein Ort der Sammlung, der das Lesen ebenso inszeniert wie Einblick in die verschiedenen Bereiche bietet. Er macht die komplexe Struktur greifbar, verleiht ihr Orientierung und lädt Besucher*innen zu einem räumlichen Spaziergang nach unten ein, der die Architektur lesbar macht.









