Die Vorstellung vom Leben im Vorort verspricht eine Mischung aus städtischem Angebot und ländlicher Idylle. Immer mehr Menschen zieht es aus den Kernstädten in umliegende Vororte. Die bevorzugte Art des Wohnens ist das Einfamilienhaus. Die Realität zeigt ein anderes Bild. Aus Sicht der Planerinnen und Planern wird die Entwicklung der Vororte zunehmend kritisch betrachtet. Der Mangel und die Qualität der öffentlichen Räume sorgt für den Verlust des sozialen Miteinanders. Eine Erhöhung des motorisierten Individualverkehrs aufgrund größerer Distanzen und mangelnder Mobilitätsangebote. Selbst Eingriffe in den Gebäudebestand werden skeptisch beurteilt, da die Maßnahmen häufig ohne Rücksichtnahme auf den Kontext erfolgen. Das Aufeinandertreffen der Idealvorstellung und der Wirklichkeit sorgt für eine enormes Konfliktpotential zwischen den beteiligten Parteien.
In der theoretischen Auseinandersetzung werden die historische Entwicklung und die Muster suburbaner Wohnsiedlungen entschlüsselt. Entwurfsstandort ist der Nürnberger Stadtteil Fischbach. Der Vorort dient als prototypischer Untersuchungsraum suburbaner Siedlungsstrukturen.
Im Zentrum steht die Transformation des nördlichen Siedlungsgebiets, durch Eingriffe in die Bestandsstruktur des verdichteten Einfamilienhausquartiers. Impulsprojekte auf unbebauten Flächen ergänzen den Bestand aus Ein- und Zweifamilienhäusern. Zusammengelegte Parzellen ermöglichen neue Wohnhöfe, die gemeinsam mit der Bewohnerschaft gestaltet werden. Zusätzliche Wege und angepasste Verkehrsräume verbessern die Durchwegung. Die konkrete Umsetzung und Varianten werden in Vertiefungsausschnitten genauer untersucht.
Ziel ist eine zukunftsfähige Entwicklung Fischbachs als Vorort, der die Qualitäten von Stadt und Land zeitgemäß verbindet.