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Zirkelmarkt Lucie Erhart

Ziel des Entwurfs ist es, das Gebäude nicht nur als Ort für den Wocheneinkauf zu denken, sondern durch die Kombination von Markt und Wohnen ein neues gesellschaftliches Zentrum zu schaffen, das die Innenstadt auch bei geschlossenen Geschäften belebt. Dieses Ziel eines Versammlungsortes manifestiert sich in der Volumenfindung. Der bestehende Innenhof des Blockes wird durch den kreisförmigen Hof des Marktes erweitert und aufgewertet. Drei Durchwegungsachsen ermöglichen eine bestmögliche Erschließung und schneiden das Volumen des Gebäudes in drei Segmente. Diese Achsen beinhalten auch die Vertikalerschließung. Die doppelgeschossige Markthalle fungiert als Sockel für das Gemeinschaftsgeschoss im 2.OG und die drei Wohngeschosse darüber. Aus diesen oberen 4 Etagen ist ein weiterer Kreis geschnitten, sodass die Wohnungen besser belichtet sind und im 2.OG eine vorgelagerte Terrasse entsteht. Es bilden sich Freibereiche mit unterschiedlichen Privatheitsstufen: Der öffentliche Hof im EG, die gemeinschaftliche Terrasse im 2.OG und der private Dachgarten. Der innere Aufbau des Gebäudes folgt einem radialen Prinzip: Alle Tragachsen laufen fächerförmig auf den Kreismittelpunkt zu. Das führt im Grundriss zu einer Strahlenstruktur, die die Fußgänger im EG in das Gebäude hineinleitet, statt daran vorbei. Um die Gebäudehülle möglichst durchlässig zu gestalten, besteht ein Großteil der Fassade im EG aus Faltelementen, sodass Besucher von allen Seiten eintreten können. Nachts können die Marktbereiche abgeriegelt werden, sodass nur Hof, Gastronomie und WCs weiter zugänglich bleiben. Die Deckenplatten und Fächerstrahlen zeichnen sich an der Fassade als Grid ab, dessen Zwischenräume je nach Funktion des Geschosses dahinter unterschiedlich gestaltet sind. Die Materialität wird durch glasfaserverstärkte Betonfertigteile und die Schiebelemente zur Verschattung aus gelochtem, feuerverzinktem Stahlblech bestimmt. Es entsteht ein Kontrast zwischen der gerasterten, harten Fassade außen und dem Eindruck, der im Innenhof entsteht: Hier wirkt die Fassade durch die Laubengänge zur Erschließung der Wohnungen, die Nischen der Eingangsbereiche und zwei begrünte Lichthöfe aufgelöst und porös.

Grundriss EG
Grundriss 2.OG
Grundriss 3.-6.OG
Ansicht Süd
Detailansicht Fassade
Axonometrie
Perspektivschnitt
Kontakt
Lucie Erhart
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Ludwig WappnerProfessur Baukonstruktion

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Barbara EngelProfessur Internationaler Städtebau und Entwerfen
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
Land
Deutschland
Stadt
Karlsruhe