Unser Projektgebiet ist geprägt von heterogener Bebauung: Industriehallen auf der einen, Reihenhäuser auf der anderen Straßenseite. Durch Vor- und Rücksprünge vermittelt unser Gebäude zwischen diesen Gegensätzen. Im Süden schaffen ein markanter Kopfbau und eine Kolonnade eine einladende Eingangssituation für die Baugenossenschaft. Der Eingangsplatz erschließt den Innenhof und die Treppenhäuser. Diese geteilte Erschließung fördert Begegnungen zwischen den Genossenschaften. Der bisher versiegelte Parkplatz wird zu einem grünen Rückzugsort. Bepflanzungen fördern Biodiversität und schaffen Privatheit im Frank-Areal. Der Platz dient auch als Veranstaltungsort für Genossenschaften und Nachbarschaft. Kostengünstiger Wohnraum ist gefragt. Da Bauen mit ReUse-Materialien teurer ist, setzen wir auf kleinteilige, flexible Grundrisse. Unter dem Motto „Raumgewinn durch Teilen“ entsteht Großzügigkeit durch gemeinschaftlich genutzte Flächen. Die Grundrisse basieren auf verfügbaren Prelam-Decken, die Schottenbreite und Gebäudetiefe definieren. Vor- und Rücksprünge strukturieren das Gebäude und schaffen geteilte Wohnbereiche, über die die Kernwohnungen erschlossen werden. Wer mehr Privatsphäre wünscht, kann mittlere Wohnungen alternativ über den Laubengang betreten. Geteilte Bereiche werden dann zu privaten Räumen für Malen, Werken oder Musizieren. Die Kernwohnungen bieten meist vier Zimmer auf 65 m², im Kopfbau entstehen drei Mikro-Wohnungen mit je 35 m². Die Fassade vermittelt zwischen industrieller und gründerzeitlicher Ästhetik. Ziegelmauerwerk und Stahl greifen den industriellen Charakter auf, Kolonnade und Proportionen zitieren die Gründerzeit. Hanfkalkdämmung reguliert das Raumklima, Lehmputz sorgt für Luftdichtigkeit und vervollständigt den nachhaltigen Aufbau.