Baukompetenzzentrum, Bauen zwischen Tradition und Vision
Klein- und Mittelstädte in Deutschland sind zentrale Orte für Dienstleistungen, Bildung, Kultur und Wirtschaft in ländlichen Regionen und bieten eine hohe Lebensqualität. Sie stehen jedoch vor Herausforderungen, die ihre Zukunftsfähigkeit gefährden: demografischer Wandel, Abwanderung junger Menschen, Fachkräftemangel, wirtschaftliche Strukturprobleme und infrastrukturelle Defizite. Diese Städte leiden häufig unter dem Rückgang industrieller Produktion und fehlenden Investitionen und müssen zudem nachhaltig auf die Klimakrise reagieren.
Hochschulen können als regionale Ankerinstitutionen wichtige Beiträge zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten. Sie fungieren nicht nur als Bildungs- und Forschungszentren, sondern treiben Innovationen voran, fördern qualifizierte Arbeitskräfte und geben kulturelle sowie soziale Impulse. Die Arbeit untersucht, wie Hochschulen durch Vermittlung von Baukultur und Baukompetenz zur Stärkung ländlicher Regionen beitragen können. Dabei wird am Beispiel Mosbachs, einer Mittelstadt im Odenwald, die Campuserweiterung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg analysiert.
Der bestehende Campus wird durch ein Baukompetenzzentrum ergänzt, das ein leerstehendes Einkaufszentrum transformiert. Das neue Zentrum soll als Verbindung zwischen Campus und Altstadt dienen, lokale Baukultur vermitteln und durch den Einsatz nachhaltiger Baustoffe eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einnehmen. Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit der Stadt in Ökonomie, Ökologie und Sozialem zu stärken.
Die Kooperation zwischen Hochschule und Mittelstadt zeigt, wie akademische Institutionen durch innovative Bildung, praxisorientierte Forschung und Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren nachhaltige Entwicklungsstrategien in Klein- und Mittelstädten fördern können.