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Bergruhe, Ein interkultureller Friedhof bei Heidelberg Viola Winterstein

Aufgabe ist es, eine Erweiterung eines Bestandsfriedhofes unter Berücksichtigung der Bestattungsformen und Trauerriten verschiedener Religionen und Kulturen zu schaffen und gleichzeitig den Friedhof durch sensibles Einfügen unter Betrachtung der umliegenden Landschaft zu ergänzen. Der Handschuhsheimer Friedhof soll als Übergang zwischen Stadt und Landschaft fungieren, sowie dieser den Übergang zwischen Leben und Tod symbolisiert. Durch die Einbeziehung trauerunterstützender Angebote und Nutzungen, wie einem Café, einem Trauerzentrum und einem Lebensweg als Spazierpfad, soll ein neu gedachter öffentlicher Raum erschaffen werden. Diese Kombination aus verschiedenen Nutzungen macht den Friedhof nahbarer und enttabuisierter. Die Architektur fördert alte Rituale, wie zum Beispiel die Totenwache, und gibt ihnen Raum. Gleichzeitig leistet sie einen Beitrag zur Trauerbewältigung, indem universale Orte für den Rückzug, das Beten und das Trauern geschaffen werden, als auch Orte für die Kommunikation, das Ausstauschen und Trösten untereinander. Die verschiedenen Gebäude für die Religionen des Islams, des Judentums, des Christentums und des Atheismus passen sich an die Höhenlinien an und sind gleichwertig auf einer Höhe platziert. Während die Symbolik der Religionen anhand der Form der Grundrisse verständlich wird, bleiben die Außenform, sowie die Materialität der verschiedenen Gebäude gleich und bilden eine Einheit, welche durch die gemeinschaftliche Galerie miteinander verbunden werden. Die Gemeinschaft dient als Bindeglied zwischen den Religionen, daher können die kleinen Rückzugsorte im Inneren des Berges von Allen genutzt werden. Die Verbindung zwischen der umliegenden Landschaft und dem neuen Friedhof besteht durch die Bildung der Außenanlagen als Anlehnung an Weinfeldterrassen. Einzelne Grabelemente passen sich an die Höhenlinien an und wandern organisch den Berg hinauf. Kleine Mauern als Umgrenzung bilden ein System zwischen der Landschaft, den Weinbergen, sowie der Friedhofsanlage und lassen den Friedhof in die Natur hineinwachsen.

Innenraumperspektive Aussegnungshalle Islam
Außenperspektive Aussegnungshalle Judentum
Innenraumperspektive Aussegnungshalle Christentum
Außenperspektive Aussegnungshalle Atheismus
Grundriss Friedhof mit Café und Krematorium
Grundriss Außenanlage mit Friedhof
Isometrie, Grundriss und Schnitt der Aussegnungshallen
Lageplan
Kontakt
Viola Winterstein
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Meinrad MorgerProfessur Gebäudelehre

Zweitprüfer*in

Prof. Henri BavaProfessur Landschaftsarchitektur
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
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Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Heidelberg