Carl Metz Feuerwehrgerätefabrik
Der Beginn der Firma Carl Metz
Eine der größten Feuerkatastrophen in Karlsruhe, ereignete sich im Jahr 1847 mit dem Brand des Großherzoglichen Hoftheaters.Vgl. René Gilbert (2015), Carl Metz, in: Stadtlexikon Karlsruhe, https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:bio-0880 [31.05.2021] Für die Löscharbeiten konnte die Freiwillige Feuerwehr Durlach bereits auf eine Metz-Spritze zurückgreifen, wodurch die Firma Metz über die Region hinaus bekannt wurde.Vgl. Rosenbauer AG (29. August 2018): https://www.rosenbauer.com/de/ca/world/news/news/news-detail/nd/zum-200-geburtstag-von-carl-metz [31.05.2021] Die Geschichte der Firma und seiner Standorte ist dabei so abwechslungsreich wie das Löschen eines Brandes selbst.
Firmengeschichte
Ursprünglich wurde die Fabrik 1842 von Carl Metz in Heidelberg gegründet und stellte zunächst handbetätigte Spritzen zu Feuerbekämpfung her. Bereits in den ersten beiden Jahren seit Gründung der Firma, verkaufte Metz über 50 Saug- und Druckpumpen, sogenannte Pompiers-Spritzen.Vgl. Rosenbauer AG (29. August 2018): https://www.rosenbauer.com/de/ca/world/news/news/news-detail/nd/zum-200-geburtstag-von-carl-metz [31.05.2021] Nach seinem Tod am 31. Oktober 1877 führten seine Frau und seine beiden Söhne die Firma fort, ehe sie 1905 von Karl und Alfred Bachert übernommen wurden. Die Gebrüder erhielten bereits 1904 eine Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer Glockengießerei und Feuerlöschgeräte-Fabrik in der Bannwaldallee 44 und verlegten Ihren Standort von Dallau nach Karlsruhe.Vgl. Förster, Katja (2015): Carl Metz, In: Stadtlexikon Karlsruhe, https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:ins-0080, [27.06.2021]; vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe, 455 Zugang 1992-53 Nr. 32: Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Glockengießerei vom 28. Juni 1904 Bis 1920 produzierten sowohl die Glockengießerei als auch die Carl Metz Feuerwehrgeräte-Fabrik in der Bannwaldallee 44.
1920 wurden beide Firmen in die Liststraße 5 verlegt, dort bezogen sie die 1899 errichteten Fabrikgebäude der Maschinenfabrik vorm. L. Nagel. Die Produktion von Feuerwehrgeräten führte zu stetigen Erweiterungen am Standort, wie durch ein Baugesuch für den Neubau eines Fabrikationsschuppens aus dem Jahr 1921 deutlich wird.Vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe, 455 Zugang 1992-53 Nr. 32: Baugesuch der Firma Karl Metz vom 25. November 1921 Eine hohe Nachfrage nach den innovativen Produkten der Firma Carl Metz, führte Ende der 1930er Jahre zu einem weiteren Standortwechsel. Ab 1938 wird die Produktion allmählich auf das Fabrikgelände der ehemaligen Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe in der Wattstraße 3 verlagert.
Häufige Standortwechsel durch hohe Nachfrage
Sowohl der Standort in der Liststraße als auch die spätere Fabrikation in der Wattstraße sind von der Umnutzung bestehender Gebäude geprägt. Die Innenansicht der Liststraße 5 zeigt eine vergleichsweise einfache Adaptierbarkeit. Die Große Halle ermöglicht in Verbindung mit der Kran-Bahn eine einfache Umstellung der Produktion, auch aufgrund seiner stützenfreien Räume. Die Fabrikhallen der Liststraße 5 wurden bereits 1899 gebaut und sind im Hintergrund auf zahlreichen Produktfotos der Firma Carl Metz zu sehen.
Zugute kommt beiden Standorten auch eine unmittelbare Anbindung an das Schienennetz, welches im Falle der Wattstraße 5 durch die frühere Eisenbahn-Produktion bereits gegeben war. Die Fabrikationsgebäude der ehemaligen Maschinenbaugesellschaft wurden zwischen 1901-1904 errichtet.Vgl. Beck et al. Industriearchitektur in Karlsruhe. Karlsruhe 1987 Schriftwechsel zwischen der Firma Carl Metz und dem Gewerbeaufsichtsamt offenbaren jedoch größere, notwendige Instandhaltungsmaßnahmen der Fabrikgebäude im Rahmen des Standortwechsels. Ein unmittelbarer Umzug im Jahre 1938 war nicht möglich, wodurch die Verlegung auch 2 1/2 Jahre nach dem Erwerb des Grundstücks noch nicht abgeschlossen war.Vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe, 455 Zugang 1992-53 Nr. 33: Briefwechsel zwischen der Firma Carl Metz und dem Gewerbeaufsichtsamt vom 8. Oktober 1940
Nach dem 2. WK konnte die Produktion durch eine hohe Nachfrage wieder rasch aufgebaut werden, auch wenn die Fabrikationsanlagen durch Luftangriffe zum Teil stark zerstört wurden. Bis heute werden am ehemaligen Standort der Maschinenbaugesellschaft in der Wattstraße (heute Carl-Metz-Allee) Feuerwehrgeräte unter dem Dach der Rosenbauer AG gefertigt.Gilbert, René (2015), Carl Metz Feuerwehrgeräte, in: Stadtlexikon Karlsruhe: https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:ins-0097, [17.05.2021]