Die Beton-Utopien in Jugoslawien (1948-1980), Wohnen im Block 21 | Der Umgang mit einer politisch belasteten Erbe und eine Revitalisierung der Nachkriegsarchitektur
Der Ausgangspunkt der Masterarbeit mit dem Titel „Beton-Utopien“ war es, die Aufmerksamkeit auf die oft vernachlässigte und politisch aufgeladene Nachkriegsarchitektur Jugoslawiens (1948-80) zu lenken und eine Strategie zur Wiederbelebung eines der Gebäude aus dieser Zeit zu entwickeln, um es an die moderne Gesellschaft anzupassen, während seine Qualitätet beibehalten und weiter hervorgehoben werden.
Das für die Revitalisierung ausgewählte Gebäude ist der Mäander im Block 21 von Neu-Belgrad, der ein massives Wohngebäude aus den 1960er Jahren darstellt.
Während das Gebäude mit seiner Skelettstruktur ein großes Potenzial für eine vielfältige und flexible innere Organisation hat und seine Form viele qualitätsvolle Freiräume um sich herum bildet, nutzt das Gebäude in seinem derzeitigen Zustand diese Qualitäten nicht aus.
Das erste Ziel dieser Entwurfsidee ist die Öffnung des Erdgeschosses für die öffentliche Nutzung mit unterschiedlichen Typologien für jede Funktion und die Anbindung davon an die umgebenden Infrastrukturen, um klarere Adressen für die Wohnungen zu schaffen und die Freiräume um sie herum zu reaktivieren. Die Wohnungen sollen offener, flexibler und vielfältiger gestaltet werden, mit unterschiedlichen Größen und Wohnformen. Das Dach soll in eine attraktive Landschaft mit kombinierten privaten und kollektiven Räumen verwandelt werden, und schließlich soll seine Fassade ausgetauscht werden, um die Vertikalität und Materialität der Kernstruktur zu betonen.
Diese Masterthesis will zeigen, dass diese Architektur der sozialistischen Zeit Jugoslawiens ein sehr großes Potenzial für Revitalisierung sowie für kulturelle und gesellschaftliche Aufwertung anbietet, und viel mehr als nur ein Zeichen einer vergangenen politischen und gesellschaftlichen Ideologie ist.