Die Kanalwärter, Hybride Filter zur Wiederbelebung des Landwehrkanals
Die Wasserqualität der Oberflächengewässer in Deutschland ist stark durch Schmutzwässer und Altlasten beeinträchtigt. Diese Arbeit fokussiert sich auf Lösungen für den Landwehrkanal (LWK) in Berlin, mit dem Ziel, die Stadttechnik im Bereich der Wasserreinigung zu erweitern, das Ökosystem zu stärken und eine angemessene Freizeitnutzung zu ermöglichen.
Untersucht wird, welche Stoffe aus dem Kanalwasser entfernt werden müssen, wie die Reinigungs- und Filterprozesse funktionieren und wie diese architektonisch ausformuliert werden können. Basierend auf den problematischen Wasserwerten im LWK entstanden drei verschiedene Filtertypen: Elektrolyse, Umkehrosmose und Belüftung die als Stützen ausgeformt im Kanal stehen. Die entstandenen Strukturen werden Teil der Stadttechnik. Sie inszenieren ihre spezifische Funktion und machen somit die Filterzyklen sichtbar. Die Formsprache der drei Typen ist ähnlich aufgebaut bestehend aus einem vertikalen Rohr und verschieden großen Zylindern, in denen die eigentliche Filtration abläuft. Durch die verschiedenen Anforderungen der Filterabläufe variieren die Zylinder in Größe, Anzahl und Anordnung. Auf die gleichmäßig verteilten Mischwasserüberläufe des LWK, die für den Großteil der Verschmutzung verantwortlich sind, reagiert das Filtersystem in gleicher Weise. Es gibt viele kleine Filteranlagen statt einer Großen. Die technischen Filter bieten gleichzeitig auch immer Flächen zur Ansiedelung von natürlichen Filtern (z.B. Pflanzen) um somit auch die Selbstreinigungsfähigkeit des Ökosystems zu stärken.
Für die Instandhaltung sorgt eine KanalwärterIn, die auf dem LWK lebt und arbeitet. Zur Förderung der Wahrnehmung des Kanals wird eine Wasserbuslinie eingeführt, die seine historische Funktion als Transportweg wieder aufgreift und unterstützt.