
Dietenbank, Institutionalisierung von Materialkreisläufen im Kontext urbaner Entwicklung

Der Entwurf ‚Dietenbank‘ versteht sich in der Dualität sowohl als räumlich-architektonische als auch infrastrukturell-organisatorische Antwort auf die Herausforderungen des zirkulären Bauens im neu geschaffenen Stadtteil Dietenbach in Freiburg im Breisgau. In Anlehnung an das Modell der mittelalterlichen Bauhütte wird eine Typologie geschaffen, die nicht nur Materialien lagert, sondern Prozesse koordiniert, Wissen vermittelt und lokale Akteur:innen vernetzt.
Prägend für den Entwurf sind zwei Geschwistergebäude: Die Bauhütte, welche eine Werkhalle mit Werkstätten, Büroflächen, Seminar- und Schulungsräumen sowie eine Cafeteria beinhaltet, und das Materialdepot, das vorrangig der Lagerung und logistischen Verteilung der Bauteile dient.
Dabei folgt sie einer prozessorientierten Architektur, deren räumliche und funktionale Entwicklung eng mit dem Fortschreiten der Quartiersentwicklung verknüpft ist. Als Pionierbau werden zu Beginn unbebaute Flächen für die Lagerung großer und schwerer Bauteile genutzt. In dieser frühen Phase steht der Aufbau von Lagerkapazitäten im Vordergrund. Mit zunehmender Bautätigkeit wandelt sich die Nutzung: Die eingelagerten Bauteile werden in neue Bauprojekte integriert. In der späten Phase der Quartiersentwicklung transformiert sich die Dietenbank von einem logistischen Zentrum zu einem Ort der Reparatur, Schulung und regionalen Verteilung. So entsteht eine dynamische und partizipative Infrastruktur.
Die Dietenbank wird damit zur Institution, die den kulturellen Wandel im Bausektor räumlich verankert – als Ort der Kreislaufwirtschaft, Bildung und sozialen Integration.Verdeutlicht wird dabei die notwendige Dualität zwischen architektonischem Raum und institutioneller Struktur: Nur im Zusammenspiel kann die Transformation der Bauwirtschaft gelingen.









