Ein neues Theater für Frankfurt am Main, Transformation einer ehemaligen Druckerei
Der Entwurf zeigt die Transformation einer ehemaligen Druckerei zu einem neuen Theaterstandort für Frankfurt am Main.
Das Bestandsgebäude wurde 1890 als Betriebsgebäude einer Druckerei errichtet und diente seit den 1960er Jahren als Seminargebäude der Goethe-Universität. Es befindet sich im Norden des Stadtentwicklungsgebiets „Kulturcampus“ am ehemaligen Campus Bockenheim.
Für die Transformation werden die vorgelagerten Nebengebäude rückgebaut. Das historische Hauptgebäude sowie der markante Schornstein werden als identitätsstiftende Elemente erhalten. Das Bestandsgebäude erhält einen Erweiterungsbau, der die eigentliche Theaternutzung aufnimmt. Alt- und Neubau sind über eine räumliche Fuge miteinander verbunden. Die inneren Funktionen sind durch Versprünge in der Gebäudekubatur nach außen hin ablesbar. Durch die neue Kubatur entstehen im Außenraum verschiedene Platzsituationen mit unterschiedlichen Charakteren, die Theaterbesucher*innen, Passant*innen und der Stadtgesellschaft dienen sollen.
Das Theater erhält den Charakter eines offenen Hauses. Dies zeigt sich insbesondere im Foyer, das neben Workshop- und Verwaltungsräumen im Altbau verortet ist und als erweiterter Stadtraum für alle genutzt werden kann. Zudem sind die Werkstätten, die sich im Neubau um den flexibel nutzbaren Saal herum befinden, vom Stadtraum aus einsehbar, wodurch Produktionsprozesse nach außen hin sichtbar werden und Neugierde erweckt werden kann.
Besonderer Fokus in der Ausarbeitung lag, neben der Frage nach einer zeitgenössischen Theaterarchitektur, auch auf einem adäquaten Umgang mit dem Bestand. Sowohl strukturell, als auch visuell wurde mit Elementen des historischen Bestandsgebäudes gearbeitet.