Der Süden Spaniens gehört seit jeher zu den heißesten Gebieten in Europa. Dürreperioden gehören hier zum typischen Klimabild und stellen die Menschen und Landwirtschaft jeden Sommer erneut vor Herausforderungen. Zusätzlich ist Andalusien durch den Klimawandel vermehrt durch Desertifikation betroffen, wodurch der Boden, der die wirtschaftliche Grundlage für die ansässigen Menschen bildet, bedroht ist. Doch dies geschieht nicht auf Grund von zu wenig Regen, denn der jährliche Niederderschlag entspricht in etwa dem von Karlsruhe. Das ausschlaggebende Defizit ist, dass das Wasser in den regenreichen Monaten nicht gespeichert wird, sodass es in Dürrezeiten zur Verfügung steht.

Der Entwurf, eine Kulturlandschaft, sieht die Gründung einer neuen Wassergemeinschaft in der Sierra de Baza vor. Die Gebirgskette dient dabei als Wasserkörper. Zwischen Wanderwegen und Natur wird das Wasser in Anreicherungskanälen gesammelt, infiltriert und dient somit der Grundwasseranreicherung. Am Fuße der Berge greifen Brunnen auf dieses Wasser zu und leiten es in ein oberflächliches Kanalnetz. Hier verorten sich die Brunnenhäuser über dem Kanal, als ausbaubare Holzstrukturen gedacht, liegen sie eingebettet in der Landschaft und öffnen sich zum Panorama der Sierra Nevada. Die Kamine verbinden die Wohnräume mit dem Wasserkanal und sorgen je nach Jahreszeit für ein angenehmes Klima.

An den Schnittpunkten der Wasserkanäle befinden sich Wasserreservoirs, die die wertvolle Ressource zwischenspeichern. Von dort aus gelangt das Wasser in die Tröpfchenbewässerungsrohre, die die Anbaukulturen bewässern. Die Bewässerung folgt der Topografie, basiert somit auf Schwerkraft und bedarf keiner Pumpen. Die Wasserkanäle führen bis zur Talsohle, wo sie in ein bestehendes Trockenflussbett münden.