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Eisengießerei Ferdinand Seneca Johanna Lauth Eisengießerei Ferdinand Seneca

Historie

Die Eisengießerei Ferdinand Seneca entwickelt sich aus der Galvanoplastischen Anstalt G.L. von Kress & Co. Im Jahr 1859 verkaufen die Besitzer die galvanoplastische Anstalt, aufgrund ausbleibenden Erfolgs, an Ferdinand Seneca und August Nerlinger.Vgl. Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eisengießerei F. Seneca; Karlsruhe: 1956; S.3 Mit der Übernahme folgt der wirtschaftliche Aufschwung der Firma. Seneca erkennt welche Möglichkeiten die rasante, zeitgenössische Entwicklung im Bereich Technik und Industrie metallverarbeitenden Betrieben bietet und stellt das Unternehmen in den 1860er Jahren auf Eisengießerei um.Vgl. ebd.; S.3 1864 verlässt August Nerlinger die Firma, Ferdinand Seneca wird zum Alleininhaber und das Unternehmen erhält den Titel Eisen- und Metallgießerei F. Seneca.Vgl. Thomas Meyer: Die Eisengießerei F. Seneca; in: Ernst Otto Bräunche: Mühlburg, Streifzüge durch die Ortsgeschichte; Karlsruhe: 1998; S. 115

Seneca Kandelaber auf dem Schlossplatz. In: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eisengießerei F. Seneca, Karlsruhe, 1956. S.7
Seneca Laufbrunnen Ecke Amalien- und Hirschstraße. Stadtarchiv: 8/PBS oXIVb 32
Ausstellungsstand Eisengießerei Seneca auf der badischen Landesgewerbeausstellung 1861. In: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eisengießerei F. Seneca, Karlsruhe, 1956. S.4
Modellansicht Laufbrunnen. Stadtarchiv: 8/Alben 015 Nr. 43 - "Das Wasserwerk der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe"

Produktion und Erweiterungen

Ab den 1860er Jahren erweitert Seneca die Produktpalette der Eisengießerei. Neben anfänglichem Kleinguss, wie beispielsweise Tannenzapfen für die Schwarzwälder Uhrenindustrie, produziert Seneca auch Maschinen-Kleinteile für ortsansässige Firmen.Vgl. Festschrift ; 1956; S.4 Zudem liefert die Eisengießerei Nähmaschinengestelle an die Unternehmen Gritzner und Haid & Neu sowie Rohguss an die Deutsche Metall-Patronen-Fabrik Lorenz.Vgl. ebd.; S.4 Die positive Wirtschaftslage der folgenden Jahrzehnte sorgt für eine ansteigende Bautätigkeit in Karlsruhe. Ferdinand Seneca erkennt den anwachsenden Bedarf an Brunnen, Wegweisern, Kandelabern sowie schmuckvollen Balkon- und Gartengeländern und nimmt sie in die Produktion auf.Vgl. ebd.; S.4 Im Jahr 1871 erhält Seneca den Auftrag etwa 60 Laufbrunnen zuliefern, die in ganz Karlsruhe aufgestellt werden sollen.Vgl. Gerhard Kabierske: Nutzbrunnen der städtischen Wasserversorgung; in: Gerlinde Brandenburger u.a.: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, Karlsruhe 1989, S. 287 Trotz ihrer primär funktionalen Aufgabe wird auf eine kunstvolle Gestaltung geachtet, sodass die dekorativen Brunnen unter anderem in der Akademiestraße, am Rüppurrer Tor sowie am Durlacher Tor das Stadtbild aufwerten.Vgl. ebd.; S. 288 Auf dem Schlossplatz fügen sich kunstvolle Seneca Kandelaber in die prächtige Schlosskulisse ein.  Zu dieser Zeit wird auch die Badische Staatsbahn ausgebaut. Um sich an größeren Bauprojekten zu beteiligen, stößt Seneca den Nähmaschinenguss ab und erweitert die Firma um Eisenbauwerkstätten.Vgl. Festschrift ; 1956; S.5 Hier werden Brücken und Bahnübergänge für die Badische Staatsbahn hergestellt. In den Jahren 1890/91 fertigt die Eisengießerei die Hirschbrücke, die noch heute in Karlsruhe steht. Vgl. Meyer; 1998; S. 115 Durch die stetige Erweiterung muss die Eisengießerei in den 1880er Jahren ihren Standort verlegen. Ferdinand Seneca entscheidet sich für ein Gelände nahe des damaligen Mühlburger Bahnhofs. Hier entsteht ein neuartiges Werk mit Gleisanschluss. Vgl. Festschrift; 1956; S.6 Um den steigenden Gussbedarf in der Umgebung zu decken, wird die Firma um eine Handformerei für mittelschweren Guss erweitert.Vgl. Meyer ; 1998; S. 115

 

Postkarte Hirschbrücke. Stadtarchiv: 8/Alben 413 30
Hirschbrücke heute – Quelle: Henning Klee, Lizenz: Creative Commons-Lizenz https://ka.stadtwiki.net/Datei:S5_Richtung_W%C3%B6rth_Dorschberg_unter_Hirschbr%C3%BCcke.jpg

Die Eisengießerei nach dem Tod Senecas

1908 stirbt Ferdinand Seneca und sein Sohn übernimmt den Betrieb, dieser stirbt allerdings nur wenige Jahre später.Vgl. ebd.; S.115 Da es keinen Nachfolger gibt, überträgt die Familie zuerst die Firmenleitung an den Kaufmann Franz Zink und verkauft den Betrieb nach dem zweiten Weltkrieg.Vgl. Festschrift; 1956; S.6 Die Eisengießerei F. Seneca wird 1975 geschlossen.Vgl. Meyer; 1998; S. 117 Heute stehen auf dem ehemaligen Firmengelände Wohnhäuser.

Büro- und Pförtnerhaus auf dem neuen Firmengelände – Quelle: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eisengießerei F. Seneca, Karlsruhe, 1956. S.8
Kontakt
Johanna Lauth Eisengießerei Ferdinand Seneca
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