Gebauter Raum. Gartenraum., Die Verschränkung beider als heilende Einheit
„No health without mental health“ – dieser Grundsatz ist in der Medizin allgemein anerkannt, jedoch ist der Umgang mit dieser Thematik auf medizinischer, gesundheitspolitischer und gesellschaftlicher Ebene noch nicht ideal. Diese Masterarbeit setzt am Defizit der mangelnden Integration psychisch Erkrankter im Bereich Wohnen und Arbeit in Form eines Entwurfs einer betreuten Wohneinrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen an.
Im Kontext der Frage „Was ist ein idealer heilender Ort?“ wurden Kriterien in einem Manifest zusammengeführt, um anhand dessen einen Leitfaden für den Standort und Entwurf zu haben.
Es wird die These vertreten, dass der Garten die Kriterien des Manifests erfüllt und somit einen idealen heilenden Ort darstellt. Als oasenhafter Ort, der die Integration eines Gartens anbietet und sich im städtischen Raum Karlsruhes befindet, wurde ein Grundstück innerhalb der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage gewählt.
Der Entwurf gliedert sich in verschiedene Betreuungsgrade, sodass innerhalb der Anlage die Möglichkeit besteht, verschiedene Stufen der Betreuung zu durchlaufen, um schrittweise Richtung Selbstständigkeit zu gelangen. Neben der Betreuung der Bewohner ist der Dialog mit der Öffentlichkeit ein weiteres Kernelement dieses Entwurfs. So werden im Zusammenspiel mit den Wohnräumlichkeiten ebenfalls gemeinschaftliche bzw. öffentliche Nutzungen in die Gesamtanlage integriert.
Die städtebauliche Komposition ermöglicht eine Verschränkung der unterschiedlichen Freiräume bzw. Gartenräume mit dem gebauten Raum, sodass verschiedene Einfassungen von Gärten in Form offener, halboffener und geschlossener Gärten entstehen. Hierbei werden Architektur und Garten als wesentliche Akteure verstanden, um im Zusammenspiel die gewünschte heilende Wirkung zu erzielen.