in/visible infrastructure, Energiespeicher als Schlüsselbaustein zukünftiger Infrastrukturlandschaft
In der zukünftigen regenerativen Versorgungslandschaft wird das Speichern überschüssiger Energie zu einem zentralen Thema einer resilienten Energieversorgung. Eine flächendeckende Energiespeicherinfrastruktur ist notwendig, um die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien auszugleichen und eine nachhaltige, bedarfsgerechte Energieversorgung sicherzustellen.
Der Entwurf eines Lageenergiespeichers am Frankfurter Hauptbahnhof zeigt eine architektonische Lösung, die die fluktuierenden Eigenschaften regenerativer Energien in räumliche Zyklen übersetzt.
Der Standort liegt an einem zentralen Infrastrukturknoten, wodurch Überschuss und Mangel effizient verteilt werden können, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln.
Durch die Erweiterung der Bahnhofshalle, die täglich von fast 500.000 Pendlern frequentiert wird, ermöglicht der Entwurf eine kontinuierliche Nutzung und Belebung des Speichergebäudes.
Das Gebäude erstreckt sich über alle 14 Bahnsteige des Frankfurter Kopfbahnhofs und verbindet diese miteinander. Mit einer Grundfläche von 240 x 100 Metern und einer Höhe von 120 Metern bietet es Platz für fast 2.000 Gewichte, verteilt auf zehn identische Lichthöfe.
Diese Gewichte bewegen sich je nach Energiemangel oder -überschuss nach oben oder unten. Dadurch variiert die Raumkonfiguration je nach Tageszeit und Jahreszeit und erzeugt unterschiedliche Lichtstimmungen sowie räumliche Beziehungen.
Die in einem Raster von 4,5 m x 4,5 m angeordneten Gewichte bestehen aus unterschiedlichen „Abfall-“ und „Abbruchmaterialien“ sowie verschiedenen Pflanzen. Der Kontrast zwischen Leichtigkeit und Schwere, die flexible und variierende Anordnung der Blöcke sowie die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten schaffen eine dynamische Raumlandschaft. Diese dient als Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Infrastruktur und soll die Akzeptanz für die notwendige Transformation unserer Infrastrukturlandschaft stärken.