Kaphaus 2, Ein Kalthaus im historischen Bestand
Der Entwurf konzentriert sich auf die Schließung der Baulücke in Hübschs Anreihung von Gewächshaustypologien am Botanischen Garten des Karlsruher Schlosses. Sowohl Bauvolumetrisch, als auch funktional soll an der Stelle erneut eine Überwinterungsmöglichkeit für südafrikanische und australische Grünpflanzen entstehen, so wie sie bis zur Zerstörung des ehemaligen Kaphauses im Zuge des zweiten Weltkriegs bestand. Architektonisch reflektiert die Konstruktion Hübschs avantgardistische Haltung der Innovation, der präzisen materialsichtigen Fügung von Baustoffen und der daraus entstehenden eigenen Bauästhetik auf unsere heutige Zeit.
Da das Überwinterungsgebäude nur saisonal durch die sommerliche Platzierung der Kübelpflanzen im Gartenbereich benötigt wird, soll es über die warmen Monate als Torsituation zwischen Schlossgarten und Botanischem Garten vermitteln, indem es seine Fassaden öffnet und freie Blicke ermöglicht.
Den Botanischen Garten schmücken über die warmen Monate knapp einhundert Kübelpflanzen Subtropischer Herkunft. Da diese nicht frostfest sind, werden sie ab Mitte September in die einen Kilometer entfernten Schlossgärtnereien transportiert, wo sie dann ein halbes Jahr den Blicken der Besuchenden verfährt bleiben. Der dreiwöchige Prozess gestaltet sich als enormer Aufwand, da etliche Exemplare aufgrund ihrer Größe einzeln transportiert werden müssen.
Das Kaphaus 2 zeigt zwar funktionale Parallelen zur Vorgängervariante, setzt dabei jedoch auf eine technisch optimierte bauphysikalische Ausstattung, die ein präzises Steuern des Innenraumklimas ermöglicht. Durch die Verwendung von ETFE Fassadenkissen bietet das leichte, aber auch gleichzeitig gut isolierte Gebäude den Pflanzen ausreichend Licht zum Überwintern, bei kontrolliert konstantem Raumklima.