Kathreiner Malzkaffeefabrik
Während man heute bei einem Rundgang am Rheinhafen vor allem verschiedene Metallenere vorfindet und es vor allem nach großem Industriestandort aussieht koste man ab 1910 einen angenehmen Kaffeeduft vernehmen. Denn am Karlsruher Rheinhafen hatte die Kaffeerösterei Kathreiner eine seiner am längsten bestehenden Zweigstelle. Nicht nur, dass dieser Standort in Karlsruhe am längsten erhalten blieb stellt sich als besonders heraus. Auch war und ist sie der einzige Lebensmittelbetrieb, den es je im Rheinhafen gegeben hatte.
Historie
1906 expandierte der Münchner Unternehmer Kathreiner mit seiner Fabrik an einen Standort in Karlsruhe-Rüppurr. Aufgrund der Nähe zum Rheinhafen erwies sich eine alte Chemiefabrik des Münchner Chemikers Heinrich Trillich als geeigneten Standpunkt. Da man jedoch diese Fabrik mit Vorliebe eher an einem Wasserweg ansiedeln wollte bot Trillich der Stadt einen Tausch mit einem Grundstück im Rheinhafen an. Diese ging den Tausch jedoch erst ein, als Rüppurr zu Karlsruhe eingemeindet wurde und so konnte Trillich eine neue Kaffeefabrik im Rheinhafen erbauen lassen eingemeindet wurde und so konnte Trillich eine neue Kaffeefabrik im Rheinhafen erbauen lassen und war somit auch direkt an einen Wasserweg angeschlossen [1].
1910 erfolgte dann schließlich der Umzug in das neue Gebäude, welches in der Gebäudekonzeption Ähnlichkeiten mit den bereits vorhandenen Kathreinerfabriken aufwies. Dies waren aufgrund des Produktionsablaufes immer mehrere Flügelbauten mit mindestens vier Geschossen.Rind,Nina: Kathreiner Malzakffee-Fabrik (28.09.2012), in: Karlsruhe Stadtgeschichte, Rheinhafen Karlsruhe, Tag des offenen Denkmals: https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/kulturdenkmale/denkmaltag_archiv/2010/rheinhafen_muehlburg, [01.07.2021] Auch sein Standort gegenüber des bereits vorhandenen Getreidespeichers erwies sich als Vorteilhaft, da die Fabrik hierdurch auf eigene Auslade- und Speichervorrichtungen verzichten konnte.
Beliefert wurde die Fabrik über Fuhrwerke oder per Eisenbahn im Süden, während im Norden der Weg über das Wasser genommen wurde. Obwohl während dem Ersten Weltkrieg die Produktion des Kaffees stark zurück ging wurde die Fabrik Mitte der 30er Jahre Erweitert und die technischen Anlagen wurden teilweise erneuert. 1944 wurden bei einem Luftangriff große Teile der Fabrik zerstört. So wurde die Fabrik zwischen 1948 und 1992 wieder auf- sowie umgebaut. Seit 1971 wurde noch viel an dem Gebäude umgebaut und erweitert, sodass heute nur noch die Südfront entlang der Werftstraße einen historischen Eindruck vermittelt.
Fusionen
Aufgrund der Mangelware im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1942 der Umstieg auf Zichorienkaffee. Dies führte ein Jahr später zu der Fusionierung mit der Firma Heinrich Franck und Söhne zu der Franck und Kathreiner GmbH. 1954 zog das Feinkostunternehmen Thomy in die Malzfabrik mit ein, wodurch der Firmenname in Unifranck Lebensmittel GmbH umgetauscht wurde. Fortan wurden neben Kaffe nun auch Senf und Mayonnaise in dem Werk produziert. 1965 wurde die Produktion und Abfüllung von Malzkaffee im Werk komplett eingestellt. Bis zur Schließung des kompletten Werkes im Jahr 2001 wurden weiterhin Feinkostwaren in dieser Fabrik produziert.Schubart, Ulrik: Private Niederlassungen, Die Kathreiner Malzkaffee-Fabrik(1912-13), in: Bräunche, Ernst Otto/Stadtarchiv Karlsruhe/Rheinhäfen Karlsruhe (Hrsg.): Rheinhafen Karlsruhe 1901-2001, Info Verlag: Karlsruhe 2001, S.298-304
Heute sind vor allem Verwaltungsbüros in den noch vorhandenen Gebäudeteilen vorzufinden. Der Baugrund der Mälzerei wurde 2005 abgerissen und wird heute als Nutzfläche einer Eisenlegierungsgesellschaft genutzt.Bräunche,Ernst Otto/ Schmalholz Katja: Kathreiner Malzkaffee-Fabrik (04.06.2012), in: Stadtwiki Karlsruhe, https://ka.stadtwiki.net/Kathreiner_Malzkaffee-Fabrik [01.07.2021]