
Klima Kapsel, Of other spaces - heterotopian fictions

Im Inneren des ehemaligen Wasserreservoirs im Karlsruher Zoo wird die Vision einer neuartigen Klimamaschine entwickelt – ein Raum, in dem unterschiedliche Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten physisch erfahrbar werden. Der künstliche Berg, Ende des 19. Jahrhunderts zur Wasserspeicherung errichtet und heute außer Betrieb, bildet das Fundament dieser Idee. Ziel ist es, das Bewusstsein für natürliche Systeme und die Lebensräume jener Tierarten zu schärfen, die in Karlsruhe nicht heimisch sind. Ausgangspunkt der Konzeption waren fotografische Beobachtungen klimatischer Bedingungen im Zoo für Tiere.
Das System gliedert sich vertikal in drei übereinandergelagerte Klimazonen:
– Oben entsteht eine heiße, trockene Zone, in der einströmende Luft an kalten Metallplatten kondensiert.
– In der mittleren Zone wirkt das durchsickernde Wasser als biologischer Filter: Erdschichten und Wurzelgeflechte erzeugen ein tropisches Mikroklima.
– Unten wird überschüssiges Wasser als Eis gespeichert, das bei Bedarf geschmolzen und zur Bewässerung der umliegenden Vegetation verwendet werden kann.
Ein zentraler Aufzug erschließt die Zonen vertikal. Die Gestaltung lehnt sich an Raumfahrtarchitektur an, geprägt von leichten Strukturen und technischer Präzision.
Das Konzept markiert einen Paradigmenwechsel zoologischer Einrichtungen: Tiere werden nicht länger als Ausstellungsobjekte gezeigt, sondern ihre Lebensräume als erfahrbare Räume inszeniert, um ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Auswirkungen des Klimawandels auf das
Artensterben zu fördern. Dabei wird auch das von Michel Foucault beschriebene Prinzip der Heterotopie aufgegriffen – als Spiegel alternativer, außeraltertäglicher Realitäten.









