Medellín, die einst als eine der gefährlichsten Städte der Welt geltende Metropole und zweitgrößte Stadt Kolumbiens hat seit den 1950ern mit einem großen Bevölkerungswachstum und den daraus resultierenden Problemen zu kämpfen. Besonders die Ränder der Stadt, die größtenteils durch informelle Siedlungen geprägt sind, bekommen die Auswirkungen am meisten zu spüren. Um die Armut, Gewalt und Ausgrenzung zu reduzieren, hat die Umsetzung einiger architektonischer Projekte in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität und sozialen Integration der armen Bevölkerung beigetragen.

Auch der Entwurf eines Kulturzentrums in der Comuna 13, einer der am schlimmsten von Gewalt betroffenen Gegenden Medellíns, soll die Bedeutung von Architektur für die soziale Integration verdeutlichen und das immer noch vorhandene Defizit von sozialen Einrichtungen in den Armenvierteln angehen.
Das Kulturzentrum dient an der Schnittstelle zweier Viertel als verbindendes Element und markiert das Ende der gewachsenen Stadt. Durch eine offene und einladende Struktur wird ein Ort geschaffen, der zur Kommunikation anregt, die Gemeinschaft fördert und der Problematik des begrenzten öffentlichen Raums entgegenwirkt.

Die thematisch aufgeteilten und um den zentralen Platz angeordneten Häuser fügen sich in die Umgebung ein und fungieren gleichzeitig als kultureller Ankerpunkt, der Hoffnung auf ein besseres Leben und Chancengleichheit schenken soll.
Die neun Häuser sind zudem ein Zusammenspiel aus der Gemeinschaft und dem Individuum. Jedes der Häuser erhält durch die architektonische Gestaltung seinen eigenen Charakter, der in der Gesamtheit mit den anderen Häusern, dem verbindenden Vordach, der Materialität und dem zentralen Platz, Teil einer Gemeinschaft ist.