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Kunsthaus in Karlsruhe Alina Kaufmann

In einer Zeit der ständigen Bewegung und Erreichbarkeit bildet das Kunsthaus einen Zufluchtsort, um dem Alltag entfliehen zu können. Der Ort liegt an zwei wichtigen Achsen von Karlsruhe: an der Ettlinger Straße und an der Kriegsstraße. Das Kunsthaus als Ganzes besteht aus einem Solitär, der die Achse der Ettlinger Straße aufnimmt. Dieser nimmt in seiner Gesamtheit eine selbstbewusste Haltung ein mit einer städteräumliche Sichtbarkeit. Nach außen zeigt sich das Kunsthaus als ein Monolith aus einem Kratzputz mit hohem Glimmeranteil. Zudem trägt es das Element des Eingangs und des ruhigen Fensters in sich wodurch die Aufmerksamkeit der Stadt in der geschlossenen Fassade geweckt wird sowie der Blick zur Stadt von innen gerahmt wird. Die reduzierte Materialwahl aus Baubronze der Fenster und dem Kratzputz der Fassade verleihen dem Kunsthaus einen individuellen, ruhigen Charakter innerhalb des vielfältigen baulichen Kontextes.

Das Kunsthaus spiegelt metaphorisch einen Stein aus Licht wieder. Die geschlossene Fassade verbirgt den Zauber innerhalb des Kunsthauses. Die Besucher werden beim Betreten des Kunsthauses in eine eigene Welt überführt, die von außen nicht zu erahnen ist. Für diesen Zauber sorgt ein lichtdurchflutetes Atrium, welches sich in Längsrichtung von Geschoss zu Geschoss immer mehr öffnet und zudem als Herz des Kunsthauses dient. Es bildet sich ein Kontrast, der sich auf die Bebauung von Karlsruhe bezieht mit den dicht bebauten Gebäuden mit Fassaden hinter denen sich eine eigene kleine Welt öffnet.

Die besondere Atmosphäre innerhalb des Kunsthauses entsteht durch die Abstufung des Lichtes: eine Abstufung vom absolut hellem Raum des Atriums, Räume mit gedämpften Licht durch die Glasbausteine sowie Räume nur mit Kunstlicht. Die Räume in Längsrichtung öffnen sich transparent zum Atrium mithilfe einer Glasbausteinstruktur. Die Treppen werden von Geschoss zu Geschoss länger und füllen den Luftraum. Zudem werden die Geschosse immer höher sodass beim Hinaufgehen das Tempo langsamer wird und die Spannung ansteigt, um an den höchsten Punkt zu kommen. Es spiegelt eine Auflösung in die Unendlichkeit wider durch die Oberlichtdecke, die das helle Atrium abschließt.

Kontakt
Alina Kaufmann
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Meinrad MorgerProfessur Gebäudelehre

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Joaquín Medina WarmburgProfessur Bau- und Architekturgeschichte
Einstelldatum
Typologie
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Land
Karlsruhe
Stadt
Deutschland