La Bohème, Münchner Integrationsprojekt von Wohnungslosen in der Stadt
Obdachlosigkeit – der Zustand, keine feste Wohnung zu haben – ist einzunehmendes globales Problem, das auf lokaler Ebene diskutiert und gelöst werden muss. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum führt zu prekären Lebensbedingungen für wohnungslose Menschen, die oft von Fremdbestimmung und fehlender Privatsphäre geprägt sind. Die Architektur kann einen entscheidenden Beitrag zur Lösung dieses Problems leisten. Das Projekt in München setzt an einer Ecksituation an und bietet architektonische Präsenz in der Stadt. Das Erdgeschoss ist für BewohnerInnen und AnwohnerInnen zugänglich, während die oberen Etagen verschiedene Wohnoptionen für individuelle Lebenssituationen bieten. Das Dachgeschoss fungiert als Gemeinschaftsraum, der Hof als halböffentliche Zone. Die Fassade zeigt eine Dreiteilung mit einem transparenten Erdgeschoss, einer äußeren Holzfassade im Hauptkörper und einem Stehfalzdach mit vertikaler Bepflanzung. Die Materialwahl hebt sich bewusst ab und verleiht dem Gebäude eine architektonische Identität. Das Projekt integriert sich nahtlos in die Stadt durch Anbindung an den Nahverkehr und Zugänglichkeit zu wichtigen Infrastrukturen. Es bietet vielschichtige Gemeinschaftsräume im Haus, fördert offene Kommunikation und schafft eine ausgewogene Balance zwischen privaten, gemeinschaftlichen und öffentlichen Bereichen. Die klare Trennung ermöglicht eine Balance zwischen Intimität und Geselligkeit in den Wohnungen. Das Grundbedürfnis nach Wohnen steht im Fokus, das nicht nur architektonisches Selbstvertrauen zeigt, sondern auch die gesellschaftliche Teilhabe der BewohnerInnen ermöglicht. Es erkennt Obdachlosigkeit nicht nur als Randphänomen, sondern als Element unserer gesellschaftlichen Struktur, das durch intelligente architektonische Lösungen angegangen werden kann.