Marktlücke, Der Supermarkt, der Kreisläufe schließt
Die Masterarbeit untersucht Baukultur und Kreislaufwirtschaft im Handelsimmobiliensektor und präsentiert ein Konzept für einen zirkulären Supermarkt. Diese Gebäude haben oft eine Lebensdauer von weniger als 10 Jahren und dienen rein utilitaristischen Zwecken, was sich auch im ästhetischen Erscheinungsbild zeigt. Mein Entwurf bietet Lösungen, wie diese kurzlebigen Strukturen sowohl kulturellen als auch ökologischen Mehrwert bieten können. Durch Analyse der bestehenden Typologie entwickelte ich ein flexibles Baukastenkonzept, das auf verschiedene Kontexte reagieren kann.
Der Entwurf basiert auf sechs Zielen, die sowohl die Baukultur als auch die Kreislaufwirtschaft berücksichtigen: funktional, multiplizierbar, demontierbar, individualisierbar (Materialität der Elemente), kontextabhängig (Gebäudeform, die auf die Umgebung reagiert) und mit minimaler Versiegelung zur Förderung der Biodiversität.
Das Gebäude verfügt über drei Fassaden mit überdachten Terrassen, die eine geschützte Verkehrszone schaffen. Das überstehende Pultdach wird von Fachwerkträgern und Stützen getragen, die das Raumbild prägen und die Verwendung von Holz und Handwerk betonen. Die Wandelemente sind mit Stroh gedämmt, innen mit Lehm verputzt und außen durch eine Holzlattung geprägt. Sie werden über ein Hakensystem gefügt, das Flexibilität bei der Montage bietet.
Die Energieversorgung erfolgt durch PV-Dachflächen und Carports über den Parkplätzen, die den Jahresstrombedarf um ein Drittel übertreffen. Die Nutzung von Regenwasser und eine effiziente Heizstrategie unterstützen die Kreislaufwirtschaft und dienen als Beispiel für nachhaltige Gebäudewirtschaft im Einzelhandel.
Die vorgestellten Konstruktionsmethoden ermöglichen es, den Markt bei Bedarf zu erweitern, zurückzubauen und anderswo wieder aufzubauen.