Nachhaltige Quartiersentwicklung im ländlichen Raum
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Qualitäten, Potenzialen und Herausforderungen ländlicher Gebiete und deren Rolle in einer nachhaltigen Raumstruktur.
Besondere Beachtung erhalten dabei die regionale Baukultur und historische dörfliche Bauformen, die als Inspiration für zeitgemäßes, nachhaltiges Bauen in Bezug auf kollektives Wohnen, dichte Siedlungsstrukturen und kreislaufgerechte, klimaangepasste Konstruktionen aus lokal verfügbaren Materialien dienen. Vor dem Hintergrund der kleinteiligen Strukturen findet die Betrachtung auf Quartiersebene statt.
Im historisch gewachsenen Gebäudebestand wurden drei Maßnahmen identifiziert, die in dieser und ähnlicher Form unzählige Male in deutschen Dörfern zu finden sind und deren Konzepte dementsprechend leicht auf ähnliche Situationen übertragbar sind: Die klassische Nachverdichtung, das Weiterbauen bestehender Gebäude und der (selektive) Rückbau mit anschließendem modifiziertem Wiederaufbau. Diese modellhaften Konzepte zeigen eine Alternative zur fortschreitenden Zersiedelung auf der Basis immer neuer Einparteienhaus-Neubaugebiete auf, während sie gleichzeitig die Qualitäten des freistehenden Hauses im verdichteten Geschosswohnungsbau anbieten und zentrale Ortslagen neu beleben.
Ein besonderer Fokus wird dabei auch auf das Energiekonzept gelegt, welches zusätzlich zum Prinzip „Neu hilft Alt“ auf neuen Typologien, einer realistischeren Bilanzierung und einer Betrachtung des gesamten Lebenszyklus beruht. Im Ergebnis steht ein Konzept für vollständig klimaneutrale, resiliente Quartiere im bestehenden historischen Kontext nach dem Triple-Zero-Konzept: Zero Energy, Zero Emissions & Zero Waste.