In der Nachkriegszeit wurden in fast allen deutschen Städten Zeilenbausiedlungen errichtet, um den durch die massiven Kriegszerstörungen dringend benötigten Wohnraum schnell und kostengünstig zu schaffen. Heute gelten sie als ideale Gebiete für Nachverdichtung aufgrund ihrer geringen Dichte und seriellen Anordnung.

Die Innenentwicklung und der Umgang mit dem begrenzten Raum sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit. Angesichts des wachsenden Bevölkerungsdrucks und der steigenden Nachfrage nach Wohnraum rücken Zeilenbausiedlungen der 1950er Jahre in den Fokus. Diese zeilenartigen Gebäude, oft von großzügigen Grünflächen umgeben, bieten großes Potenzial für zusätzlichen urbanen Wohnraum. Sie sind nicht nur durch ihre charakteristische Bauweise geprägt, sondern auch wertvolle Zeugnisse vergangener städtebaulicher Konzepte. Ihre Entstehung in einer Zeit des Wiederaufbaus, verbunden mit dem Bedarf an Wohnraum und dem damit einhergehenden gesellschaftlichen Wandel, verleiht ihnen eine unverwechselbare Identität. Die Frage nach ihrer Anpassung und Weiterentwicklung wird vor dem Hintergrund aktueller städtebaulicher Herausforderungen jedoch immer drängender.

Das Entwurfskonzept basiert auf einer harmonischen Integration der Ergänzungsbauten in das bestehende Gesamtbild. Die Siedlung soll nicht grundlegend umgestaltet werden. Der Ansatz zielt darauf ab, die bestehenden Gebäude zu erhalten und das Wohnumfeld bewahren. Zwischen den Zeilenbauten und den Bäumen wird nur wenig Fläche verbraucht und die vorhandenen Flächen effizient genutzt. Das bedeutet, das der Wohnflächenverbrauch reduziert und bewusst weniger Fläche pro Kopf angeboten wird, um mehr Wohnraum für alle zur Verfügung auf weniger Fläche zu schaffen ohne große Versiegelung.