In direkter Nachbarschaft zum Ettlinger Hauptfriedhof soll ein Krematorium mit Kolumbarium und Urnengräbern entstehen.

Der Entwurf sieht vor, mit einer Achse an den bestehenden Friedhof anzuknüpfen und ihn zu erweitern.
Die Achse verbindet drei Stationen:
Den Hauptfriedhof als Startpunkt, das Krematorium mit Trauerhalle als zentralen Mittelpunkt und einen Friedwald mit Wasserstelle und Sitzmöglichkeit als Endpunkt.
Die Achse verläuft schräg durch das Kremationsgebäude hindurch und ist prägendes Element im Grundriss.

Beim Eintreten in das Krematorium geht der Besucher direkt auf die runde Trauerhalle im Zentrum des Gebäudes zu. Diese lässt sich zu beiden Gebäudeeingängen über große Türen öffnen und gibt somit einen offenen Blick in Richtung der Achse frei. Die Trauerhalle hat sakralen Charakter und vermittelt Geborgenheit. Die vertikalen Wandstreben symbolisieren das Aufstreben zum Licht, das durch das zentrale runde Oberlicht einfällt.
Ein Wandelgang um die Trauerhalle herum erschließt vier weitere Bereiche der Trauerzeremonie:
1. Die Kapelle dient als Andachtsraum für die Trauernden und Besucher von außen. Mit dem Filtermauerwerk und variablen Öffnungen erzeugt sie verschiedene Raumeindrücke.
2. Die Aufbahrungsräume ermöglichen den ungestörten Abschied vom Verstorbenen. Ein Lichtband an der Decke symbolisiert Transzendenz.
3. Der öffentliche Kremationsbereich bietet Angehörigen die Möglichkeit, bei der Sargeinfuhr anwesend zu sein. Das Streiflicht an der Ziegelwand lenkt die Aufmerksamkeit auf die Öffnung des Kremationsofens.
4. Das Café mit seinen raumhohen Sitzfenstern wirkt hell und großzügig und soll nach der Trauerfeier Zuversicht ausstrahlen.
Das Kolumbarium ist in Form von Pfeilern in die Ostseite des Gebäudes integriert und bildet eine Art Säulengang.