Place of Farewell, ein Krematorium für Karlsruhe
Dieser Entwurf für ein Krematorium zeigt sowohl praktische als auch emotionale Aspekte, die gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Kombination aus industriellen und sakralen Elementen spiegelt die Vielschichtigkeit und Komplexität des Todes und der Trauer wider.
Die vier Hauptnutzungen – funktionaler Bereich, Kremation, Trauerhalle und Kolumbarium – sind jeweils in einer Ebene des mehrgeschossigen Gebäudes untergebracht und werden von äußeren Schichten abgeschirmt. Dies gewährleistet die Intimität und den Respekt, die dem Abschiednehmen angemessen sind.
Massives Mauerwerk, das in der Höhe an Stärke verliert, vermittelt eine gewisse Schwere und Beständigkeit, während die transluzente Hülle aus Profilglas nach oben hin an Transparenz gewinnt. Diese Gestaltungsidee repräsentiert möglicherweise die schrittweise Annäherung an das Unbekannte und die Offenheit gegenüber der spirituellen Dimension des Todes.
Das Gebäude erscheint als monolithisch und undurchsichtig, aber mit einer verborgenen Bedeutung. Parallel dazu steht die tiefe Symbolik, die mit dem Thema Tod verbunden ist. Es stellt eine Art „hohle Fassade“ dar, die das Innere verbirgt und erst enthüllt wird, wenn die Menschen mit dem Tod konfrontiert sind und sich mit ihm auseinandersetzen müssen.
Es ist ein Ort der Ruhe und des Rückzugs, der den Menschen ermöglicht, sich angemessen zu verabschieden und mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen. Die architektonischen Entscheidungen spiegeln die emotionale Tiefe und Bedeutung wider, die mit diesem Prozess verbunden sind.
Das große Gebäude steht unverwechselbar und von weitem sichtbar in der Landschaft. Jedoch hebt sich der Würfel deutlich von seiner Umgebung ab. Der Tod ist Teil des Lebens und als solcher gilt er verstanden zu werden.