Place of Farewell, Ein Krematorium für Karlsruhe
Die Grundidee des Entwurfs war es, die zwei Durchwegungen in einem Krematorium auf das Wesentliche zu reduzieren und diese zu inszenieren – der Weg der Zeremonie und der Weg der Kremation.
Das Krematorium wird von einem separaten Weg von der Hauptstraße aus durch den Friedwald erschlossen. Nach Betreten des Geländes, wird man von einer Torsituation empfangen. Diese spannt sich zwischen der Kolumbariumshalle und dem Ort der Ruhe, welcher in Form eines Turmes umgesetzt wurde, auf. Nach dieser Torsituation gelangt man auf einen Vorplatz, von dem aus das Hauptgebäude betreten wird. Das Ensemble liegt terrassenartig in der Landschaft und hebt sich somit von der Umgebung ab.
Das Hauptgebäude ist in zwei Riegel mit jeweils einem Hochpunkten gegliedert. Der größere Riegel beinhaltet alle zeremoniellen Räumlichkeiten, welche sich von profan bis privat steigern und schlussendlich in der Trauerhalle enden. Der zweite Riegel umfasst die technischen Räumlichkeiten, welche die einzelnen Stufen der Vorbereitung durchlaufen und in der Kremation als Hochpunkt enden. In der Mitte des Hauptgebäudes liegt ein Innenhof. Dieser dient nicht nur als Ort des Verweilens, sondern auch um Bezüge zwischen Trauerhalle und Kremationsraum zu schaffen.
Alle Gebäude sind auf einem 50cm hohen Betonsockel aufgestellt, welcher im Innenraum auch als Sitzgelegenheit dient. Die Konstruktion ist eine Holz-Zangenkonstruktion, die nach innen verlegt wurde, mit vorgehangener Fassade. Das Hauptgebäude ist von einem Aluminiumwellblech umzogen. An den Hochpunkten zieht sich einmal ein Profilglasband herum, welches indirektes, gefiltertes Tageslicht in den Raum lässt. Im Innenraum sind die Außenwände mit Massivholzplatten beplankt. Ziel war es einen Kontrast zwischen industrieller Fassade und geborgenem Innenraum zu schaffen.