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Place of Farewell Hannah Victoria Wirth

ALLGEGENWÄRTIGKEIT
Trotz des Faktes, dass der Tod für alle Menschen unumgänglich ist, wird die Thematik in unserem Alltag weitestgehend gemieden. Der Ort dieses Krematoriums soll Menschen die Möglichkeit bieten, würdevoll von ihren Geliebten Abschied zu nehmen, sich mit ihrer Trauer auseinanderzusetzen und auch außerhalb Trauerfeiern wiederzukommen, um zu erinnern.
KONTEXT
Das nördlich von Ettlingen gelegene Grundstück zeichnet sich durch seine idyllische Lage inmitten von Feldern, Kleingartenanlagen und Streuobstwiesen aus. Dabei wird es durch Bäume entlang des hindurchführenden Weges gerahmt und erstreckt sich deutlich länglich auf beiden Seiten. Aufgrund seiner etwas exponierten Lage im Grünen, wird das Krematorium keiner breiten Öffentlichkeit nvorgesetzt. Allerdings dient der bestehende Weg als Spaziergangsroute vieler Anwohner und als Erschließung zu Kleingärten.
STRUKTUR
Die Form des Riegels greift die Linearität des Grundstücks und ebenfalls die der räumlich funktionalen Anordnung der Teile des logistischen Kremationsprozesses auf. Gleichzeitig wird eben diese Prozesshaftigkeit stellenweise zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen des Krematoriums aufgebrochen. Dadurch entstehen helle, lichtdurchflutete Aufenthalts- und Begegnungsräume für Mitarbeiter und gleichzeitig Einblicke und Blickachsen in die Landschaft für Passanten. Der Bezug zur Natur wird auch dadurch hergestellt, dass sich durch das Freispielen der Trauerhalle vom Weg aus zwei Zugänge zu den Streuobstwiesen ausbilden. Auf der anderen Seite des Weges schieben sich Kolumbarien in die bestehende Schichtung der Landschaft und fungieren so als Ort der Wiederkehr.
AUSDRUCK
Das Ensemble soll Geborgenheit und Sicherheit vermitteln, weshalb den funktionalen Baukörpern über ein großes gemeinsames Dach als Vorzone Kolonnaden vorgesetzt sind, welche sich über die gesamte Gebäudelänge wegbegleitend ziehen. Der großen Trauerhalle ist eine kleine Kapelle schräg gegenübergesetzt, wodurch Spaziergänger durch eine schmale Fuge zwischen den beiden Gebäudeteilen hindurchlaufen und sie somit ganz bewusst wahrnehmen.
GEGENSÄTZE
Durch den Kontrast zwischen massiven Stampflehmwänden mit schmalen Öffnungen für Intimität und stellenweise der vollständigen Auflösung der Wand in Gemeinschaftsbereichen und im Café, entsteht ein Wechselspiel in der Fassade. Dies kombiniert technische Funktionalität mit Atmosphäre für Spiritualität. Ebenfalls das hohe fliegende Holzdach, welches sich über die Baukörper legt, stellt einen starken Gegensatz zu der Schwere des Lehms dar. Durch die Änderung der Materialität der Dachhaut vom Gründach zu Corten-Stahl-Elementen an bestimmten Stellen heben diese sich zusätzlich als Sonderbausteine vom flächigen gemeinsamen Dach ab. Die Räumlichkeiten werden je nach Funktion unterschiedlich stark über Oberlichter in der Holzrasterdecke des Daches belichtet und generieren verschiedene Lichtsituationen und Raumatmosphären.

Perspektive Außenraum
Konzept Piktogramme, Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht West, Schnitt längs
Ansicht Ost, Axonometrie
Perspektivischer Schnitt
Dreitafelprojektion Fassadenschnitt
Schnitte quer
Modellfoto
Schnittmodell
Kontakt
Hannah Victoria Wirth
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Ludwig WappnerProfessur Baukonstruktion

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Riklef RambowProfessur Architekturkommunikation
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
,
Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Ettlingen