Um die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen und eine ökologische Stadtentwicklung voranzutreiben, ist es notwendig, den motorisierten Individualverkehr aus Innenstädten fernzuhalten.
Damit stellt sich die Frage, wie sich innerstädtische Parkhäuser, deren Funktion zukünftig nicht mehr benötigt wird, zum Wohle der Bewohner und Besucher nutzen lassen.
Ein Großteil der Parkhäuser, die das Bild unserer Innenstädte prägen, stammt aus den 1960er bis 1980er Jahren und wurde aus Stahlbeton erbaut. Der Typus zeichnet sich durch weite stützenfreie Flächen aus und die robuste Struktur kann eine geeignete Basis für ressourcenschonende, nachhaltige Umnutzungen sein.
Ziel des Entwurfes ist es, dem Adlerparkhaus in der Nürnberger Altstadt unter Bewahrung von möglichst viel Bausubstanz eine neue Nutzung zu geben. Geschaffen wird ein Mehrwert für die Innenstadt, wobei die Integration von Wohnraum im Mittelpunkt steht. Ein weiteres Ziel ist es, nachhaltige Mobilitätsformen als Alternative zum privaten PKW anzubieten, von denen sowohl Anwohner als auch Besucher der Innenstadt profitieren. Zusätzlich integriert der Entwurf in den für Wohnraum nicht geeigneten Flächen weitere Nutzungen für die Allgemeinheit.
Um das massive Parkhaus großflächig bewohnbar zu machen und mit ausreichend Licht und Luft zu versorgen, wird die Bestandsstruktur mittig durchbrochen und zusätzlich für Wohnnutzung aufgestockt. Die bestehende horizontale Gliederung der Fassade wird zu den Straßenseiten hin wieder aufgegriffen, die Betonbrüstungen der Parkebenen bleiben erhalten und eine vorgehängte Fassade greift das steinerne Altstadtbild wieder auf. Dagegen markieren Holzfassaden den Durchbruch zum Innenhof. Begrünte Brüstungen ergänzen den einladenden Charakter und bilden einen Kontrast zur hektischen Umgebung.