Regeneration durch physische Intervention, Architektur im Wandel der Gesellschaft
Ziel des Entwurfs ist es Nachhaltigkeit im anthropozentrischen Sinne – inklusivem Miteinander – mit ökologischer Nachhaltigkeit – ressourcenschonendem Bauen – zu vereinen. Durch mehrere baulichen Eingriffe soll das stillgelegte Industrieareal der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Berg am Laim (München) in öffentlichen Raum transformiert und in das bestehende Quartier integriert werden. Durch einen Mix aus Um-, An- und Neubauten soll es seinen industriellen Charme beibehalten und in einer stark wachsenden, heterogenen Nachbarschaft ein niederschwelliger Ort zur Kontaktaufnahme und eine Basis für Inklusion schaffen. Hierfür wurde ein städtebauliches Konzept für das gesamte Areal entwickelt, sowie der Umbau des ehemaligen Produktionsturms in eine Stadtteilbibliothek vertieft betrachtet. Städtebau Auf dem 1,9ha großen Areal entsteht ein für alle frei zugänglicher öffentlicher Raum mit dem Schwerpunkt nicht kommerzialisierte Treffpunkte für Bildung und Interaktion zu schaffen. Herzstück des Entwurfs ist die Stadtteilbibliothek im ehemaligen Fabrikationsturm, deren Programm durch ein Kultur- und Begegnungszentrum in der ehemaligen Produktionshalle erweitert wird. Es bietet Platz für gemeinsame Aktivitäten, wie Werkstätten, Probenräumen sowie Raum für Veranstaltungen. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Kindertagesstätte, Wohnungen und Arbeitsplätze. Bibliothek Der Fokus liegt auf dem Wandel der öffentlichen Bibliotheken, die sich auf Vermittlung, Vermehrung und Produktion von Informationen und nicht mehr nur auf das Speichern und Bereitstellen von Wissen spezialisieren. Zwischenmenschliche Interaktion und erlebnisbasiertes Lernen rücken in den Vordergrund. Der markante Fabrikationsturm gibt dem Areal eine unverwechselbare Note. Seine Konstruktion und Hülle bleiben erhalten. Durch eine turmartige Aufstockung in Holzskelettbauweise und das Einbeziehen der ehemaligen Alkohollagertanks in das Konzept entsteht so eine Symbiose aus Alt und Neu. Die verschiedenen Bereiche unterscheiden sich in der Gestaltung und lassen dem Besucher Spielraum das Raumprogramm und die Nutzung mitzugestalten.