rehabilitatio mentis, Umnutzung und Erweiterung einer ehemaligen Klosteranlage in ein Reha-Zentrum für psychische Gesundheit
In Zeiten zunehmender Schnelllebigkeit und des wachsenden Drucks in unserer Leistungsgesellschaft wird die Bedeutung von Rückzugsorten für mentale Gesundheit und Wohlbefinden immer deutlicher. Besonders psychisch erkrankte Menschen, die bereits mit den Herausforderungen ihrer eigenen Person und Krankheit konfrontiert sind, bedürfen einer Umgebung, die in ihrer Rehabilitationsphase aktiv zur Förderung ihrer seelischen Gesundheit und Wohlbefindens beiträgt. Die Belastung des Gesundheitssystems durch die steigende Anzahl psychisch Erkrankter verdeutlicht zudem die dringende Notwendigkeit einer Ausweitung der Versorgungsmöglichkeiten. Hierbei wird das Kloster als Ort der Ruhe, des Rückzugs und der Regeneration betrachtet. Vor dem Hintergrund steigender Patientenzahlen und des Leerstands vieler Klosteranlagen wird das ehemalige Kloster in Kirchheim am Ries in dieser Arbeit zu einer Rehabilitationseinrichtung für psychisch Erkrankte umgenutzt und erweitert.
Als zentrales Entwurfselement wird die historische Kreuzgangtypologie aufgegriffen und zu einem offenen System neu interpretiert. Dieser soll als verbindendes Element zwischen den einzelnen Gebäuden, das Konzept des Wandelns als eine Form der Therapie in den Reha-Alltag integrieren. Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Einbezug der Natur als therapeutisches Element. Umwelt und Natur stehen in engen Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit. Durch die Schaffung von Außenräume in Form von verschiedenen Hoftypologien, soll damit der Genesungsprozess unterstützt werden. Diese Höfe bieten Raum für verschiedene therapeutische Anwendungen. Sie sollen nicht nur die körperliche Erholung und Aktivität fördern, sondern auch soziale Interaktionen ermöglichen oder individuellen Bedürfnissen entsprechend als Rückzugsorte dienen.