Ziel des Studios war es, zu erforschen, wie die Methode des Re-Use mit ökologischen Fragen und dem Klimawandel einhergeht. Es wurde untersucht, wie die Wiederverwendung aus einer belastbareren und nachhaltigeren Perspektive adressiert werden kann – nicht nur in Bezug auf die direkten Instrumente, die sich mit der Umwelt beschäftigen, sondern auch auf einer ökonomischen und geopolitischen Ebene.

Deshalb war das Forschungsgebiet unseres Studios eine sehr spezifische Umgebung, die aus drei Kriegsmarinetunneln und miteinander verbundenen Strukturen bestand, welche sich auf der Halbinsel Luštica an der Adriaküste in Montenegro befanden.

Die Tunnel wurden in den 1970er Jahren von der Jugoslawischen Volksarmee als Kriegsmarine- und U-Boot-Basis gebaut und waren bis in die frühen 1990er Jahre in Nutzung. Nach der Auflösung der Jugoslawischen Volksarmee (und Jugoslawiens) blieben sie in der demilitarisierten Zone und konnten nie wieder von einer Armee benutzt werden. Die Tunnel sind am Eingang der Bucht von Kotor (UNESCO geschützt) an der Adria strategisch aufgebaut. Das Adriatische Meer galt als eines der reichsten Meere im Sinne der Arten und wurde kürzlich als eines der schützenswertesten Gebiete des Mittelmeers eingestuft.

Unser Studio zielte darauf ab, die Rehabilitation und Reprogrammierung dieser Strukturen neu zu denken, nicht nur mit Rücksicht auf das angrenzende Ökosystem, sondern auch mit neuen Szenarien, die die Zukunft des Zusammenlebens in der Adria vorhersehen lassen. Die Ergebnisse des Studios könnten als Leitfaden für den Umgang mit ähnlichen postmilitärischen Strukturen in ganz Europa dienen.

Ein Projekt im Rahmen der Gastprofessur der Wüstenrot Stiftung im Sommer 2023.