Relikte der Stadt, Transformation Hochbunker
Bewegt man sich aufmerksam durch Deutschlands Großstädte ist der Typus des Hochbunkers aus dem zweiten Weltkrieg in zahlreichen Städten noch immer gegenwärtig. Die Beton Giganten überdauern aufgrund ihrer Massivität die Zeit und stellen uns so vor die Frage, wie mit diesem Erbe umgegangen werden kann. Im Hinblick auf die Präsenz der Hochbunker in deutschen Städten und die Ressourcenknappheit im urbanen Kontext soll anhand dieses Entwurfs das Potenzial der Nachnutzung und Nachverdichtung anhand von Hochbunkern im innerstädtischen Raum dargestellt werden.
Als Entwurfsobjekt wurde ein Hochbunker in Mannheim ausgewählt. Der Entwurf sieht für den Bunker diverse Neunutzungen vor, die eine Mehrwert für das Quartier schaffen sollen. Auf den Bunker wird studentischer Wohnraum aufgestockt, die dem Wohnungsmangel in der Universitätsstadt Mannheim entgegenwirken. Über zwei verschiedene Eingänge werden die beiden Nutzungen und Gebäudeteile differenziert. Die Fuge zwischen Bunker und Aufstockung bildet ein Kommunikationsgeschoss welche mit einem Café und Lernräumen einen Ort des Zusammentreffens schafft. Die zehn Geschosse des Studierendenwohnheims bilden sich aus zwei verschiedenen Stockwerken, die sich jeweils abwechseln und unterschiedliche Wohntypen anbieten. Den Kern der Geschosse bildet jeweils eine Wohnhalle, die gemeinschaftlich genutzt werden kann. Die äußere Schicht die sich als Band genau über der 2,5m starken Außenwand des Bunkers befindet beinhaltet Arbeitsbereiche, Küchen und die Fluchttreppen. Die Fenster lassen sich rundum zu einem umliegenden Laubengang öffnen und erzeugen so über die Schicht einen Schwellenraum zwischen Innen und Außen. Der Entwurf setzt sich so aus einer Schichtung von kompletter Gemeinschaft, Privat und Halböffentlich zusammen.