
Stützenwald, Of Other Spaces - Heterotopian Fictions

Der Ort des Zoos ist nicht nur in seiner typologischen Geschichte ein besonderer Ort. Menschen, Tiere und Pflanzen begegnen sich hier in einem Raum, der zugleich überall und nirgendwo verortet scheint. Überall ist er beheimatet, weil er eine kleine Welt voller Artenvielfalt darstellt, die aus unterschiedlichsten Regionen stammt. Und doch ist er nirgendwo beheimatet, eben aus demselben Grund. Dennoch ist auch ein Zoo, so heimatlos er erscheinen mag, an einen konkreten Ort gebunden. Mag die Flora und Fauna, die ihn bevölkert, nicht in der Klimazone oder im Ökosystem des Zoos beheimatet sein, so sind es andere Arten zweifellos.
Der Karlsruher Zoo bildet eine grüne Insel mitten in der Stadt und liegt im ursprünglichen Gebiet des Hardtwaldes mit seiner einzigartigen Artenwelt. Doch diese Nische ist heute durch Trockenheit und Starkregen gleichermaßen bedroht. Der Rhythmus von Regen und Wasser bestimmt Leben und Sterben heimischer Arten, die unmittelbar an den lokalen Wasserzyklus angepasst sind.
Aufbauend auf der Ortsgeschichte des Lauterbergs – dessen ursprünglicher Zweck die Kaschierung öffentlicher Wasserinfrastruktur war – wird ein neuer Wasserspeicher mit städtischer Wirkung errichtet. Ein umgebender Stützenwald dient der Bewässerung und steht damit dem sich verändernden Hardtwald gegenüber, dessen Artenzusammensetzung sich im Laufe der Jahrzehnte deutlich gewandelt hat. Erlebbar wird das Bauwerk über eine gläserne Promenade, die Besucher in das zur Beschattung mit Textil gehüllte Bauwerk führt und über stählerne Bohlenwege zur Spitze des Wasserspeichers leitet. Dieser bietet, ähnlich wie der Lauterberg einst, eine öffentliche Aussichtsplattform mit Blick auf Stadt, Zoo und Wald.





