Der Entwurf befasst sich mit dem Thema des Todes und der Unsterblichkeit. Was passiert, wenn man das Thema Tod wieder in die Innenstädte zurückholt und somit für die Gesellschaft zugänglich macht? Wie muss solch eine Institution aussehen und wie muss sie diese Thematik nach Außen transportieren?
Passend zum Raumprogramm platziert sich die Institution in der Karlsruher Oststadt zwischen dem Hauptfriedhof und dem Fraunhofer Institut. Inhalt sind Forschungs- und Medizinräume, wie zum Beispiel Organ-Zucht oder auch eine Pathologie, aber auch Andachtsräume und ein Kolumbarium. Des Weiteren befasst sich die Institution mit dem Digitalen-Ich, welches in der heutigen Zeit für eine Möglichkeit der Unsterblichkeit steht.
Die einzelnen Funktionen sind in Blöcken in einem gewissen Raster angeordnet, sie sind umgeben von Erschließungs- und Aufenthaltsräumen, auf denen man sich durch das Gebäude bewegen kann. Die Gänge zwischen den größtenteils geschlossenen Blöcken sind komplett verglast und sorgen somit auch für die Belichtung der Funktionen. Außerdem schaffen sie Blickbeziehungen und eine schnelle Erschließung zwischen dem Friedhof und dem Fraunhofer Institut. Diese durchgehende Rasterung wird von drei Großformen mit speziellen Inhalten unterbrochen. Sie folgen einem individuellen Muster und beinhalten eine eigene Belichtung. Der Kongressraum stuft sich tribünenartig ab und wird über das Dach belichtet. Der Andachtsraum zeichnet sich durch einen ruhigen Raum aus, der eine Öffnung in der Decke hat und atmosphärisch für sich spricht. Er dient als Ruheraum, in dem man in sich gehen kann. Die dritte Großform bildet der 3D-Scan, er dient der Forschung aber auch dem Erstellen des Digitalen-Ichs, welches einen wesentlichen Punkt der (digitalen) Unsterblichkeit abbildet.
Eine Besonderheit des Gebäudes sind die Blickbeziehungen, die durch die größtenteils verglasten Bögen im Inneren und durch die lineare Rasterung entstehen. Läuft man durch den Gebäudekomplex, kann man immer wieder einen Blick in die Labore, welche an lebensverlängernden Maßnahmen forschen, werfen. So bekommt man gezielt interessante Einblicke in das Thema und in das Wissen, welches Verstorbene uns hinterlassen.