In unmittelbarer Nähe zum Karlsruher Hauptfriedhof und ansässigen Forschungseinrichtungen soll eine Institution, die sich mit Fragestellungen um das Sterben und den Tod beschäftigt, geplant werden. Die damit verbundenen Themen des Rituals, der Medizin und der Logistik sollen dabei für den Besucher einsehbar gemacht werden. Außerdem werden Labore und Arbeitsräume zur Forschung gefordert. Die Institution versucht auf dem schmalen Grat zwischen Trauer und Wissenschaft zu vermitteln und bietet Raum zum Forschen in zukunftsorientierten Bereichen wie der Datenspeicherung und dem Organ-Druck. Das Hauptkonzept des Entwurfs wird durch das Weiterdenken der bestehenden Friedhofsmauer definiert und wird als Erweiterung des Hauptfriedhofs gesehen. Die bereits vorhandene Struktur von Mauern und Bereichen wird aufgenommen wodurch Gärten entstehen, die durch eine differenzierte Ausgestaltung verschiedene Eindrücke vermitteln. Durch das Durchbrechen einiger Mauern wird dem Besucher ein Rundgang ermöglicht. Auf seinem Weg durch die Gärten wird er dabei zum Verweilen, Trauern und Nachdenken angeregt. Ebenso erhält er Einblicke in Bereiche der Forschung und Datensicherung. Die repräsentativen Abteilungen, wie das biochemische Labor oder die Datenbank befinden sich im Erdgeschoss in einer Gebäudestruktur, die durch raumhaltige Mauern definiert wird. Teile des Raumprogramms, die nur für Mitarbeiter einsehbar sein sollen, wie beispielsweise die Pathologie oder Büros befinden sich im Untergeschoss. Die Räume gruppieren sich hierbei um zwei Innenhöfe, die durch das Absenken von Gärten entstehen. Diese stellen zum einen die Belichtung sicher, zum anderen dienen sie als Aufenthaltsbereich für Mitarbeiter. Die Institution schafft einen Ort der Gemeinschaft und des emotionalen Trauerns. Gleichzeitig versucht sie den Tod durch wissenschaftliche, biologische und technische Fakten zu rationalisieren und somit verständlicher zu machen. Sie ist Anlaufstelle für Alle, die verstehen, lernen, verarbeiten und trauern.