Nature² beschreibt den Versuch, den Baubestand der 1930er Jahre in der Würzburger Gartenstadt sowohl langfristig kosteneffizient als auch nachhaltig und gesund aufzustocken. Die Kombination aus strohgedämmtem Holzständerbau mit Kalk- bzw. Lehmputz und verkohltem Yakisugi-Holz sorgt für eine langlebige, emissionsarme Bauweise, die durch ein ausgeklügeltes TGA-Konzept verstärkt wird, das bewusst nach außen gezeigt wird. Eine städtebauliche Analyse zeigt die Notwendigkeit von deutlich mehr Wohnraum, und die Ergänzung des Parkplatzangebots wird in einem temporären Quartiersparkhaus angedacht. Die städtebauliche Eingliederung, wenngleich kontravers zu betrachten, erfolgt über eine stufenweise Anpassung an die Umgebung, und ein ausgeklügeltes Grundrisssystem ermöglicht eine flexible Gestaltung und Umgestaltung der Wohnungen, auch für die nächsten Jahrzehnte. Über Minimaleingriffe können Wohnungen miteinander verbunden oder getrennt werden. Die Wohngemeinschaften in der Aufstockung dienen vorrangig studentischem Wohnen, können aber auch in Vier-Personen-Wohnungen umgewandelt oder von großen Familien bezogen werden. Die Front des Projektes ist der Stadt gewidmet; hier findet sich ein kleiner Supermarkt, der als Ergänzung des lokalen Angebots gesehen wird, sowie Räumlichkeiten für das Gründerzentrum der Hochschule Würzburg. Die imposante Aufzugs- bzw. Treppengestaltung ist als gestalterisches Element zusammen mit den kaminartigen Luftwärmepumpen eine Hommage an die „Gauben-Gaudi“ des Stadtteils, die aus Platzmangel die Gartenstadt geprägt hat. Der Garten des Projektes wird absichtlich nur teilweise beplant. Ein Micro Forest zerteilt zusammen mit zwei baulichen Strukturen den Garten in zwei Bereiche, die sich frei entwickeln können. Zwei Gemeinschaftsbereiche