Transformation des Zeller Keramik-Areals, Ein nutzungsgemischtes Quartier für die Zukunft
Auf dem Areal der Zeller Keramik wurde seit über 200 Jahren erfolgreich und innovativ Keramik produziert. Das Unternehmen stand für Fortschritt und Zukunftsgewandtheit. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Zeller Keramik der einzige große Arbeitgeber in Zell. Danach wurde das Geschäft mit hochwertigen, handgefertigten und handbemalten Keramikwaren zunehmend schwerer, was bis zur Insolvenz des Unternehmens im November 2023 führte. Seither liegt das Produktionsareals mit den identitätsstiftenden Bestandsgebäuden brach. Diese Masterarbeit schlägt ein Konzept vor, wie die Gebäude am Ortseingang erhalten, saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden könnnen – ein neues, lebendiges Stück Stadt entsteht.
Das bislang monofunktional genutzte Grundstück im Gewerbegebiet am Ortsrand nahe dem Zusammenfluss von Harmersbach und Nordrach schöpft die Protenziale des Ortes bei weitem nicht aus. Um zudem einen weiteren vollständigen Leerstand der Gebäude in Zukunft zu vermeiden, wird das Konzept der Nutzungsmischung verfolgt. Die Diversität der Bestandsgebäude unterstützt dieses Vorhaben und bietet schon heute Räume mit ganz unterschiedlichen Qualitäten an. Für diese wurde im Entwurfsprozess eine geeignete Nutzungsmischung gefunden.
Zudem wird ein Energiekonzept auf Quartiersebene entwickelt. Dieses thematisiert die regenerative Energiebeschaffung, geeignete Heizsysteme fürs Quartier sowie die Energieverbräuche einzelner Nutzungen und belegt die Überlegungen rechnerisch. Drei Nutzungen wurden bauphysikalisch tiefergehend betrachtet. Dabei wurden drei unterschiedliche Ansätze verfolgt, wie der Gebäudebestand eines ehemaligen Industriegeländes transformiert werden kann.