Über den Dächern der Stadt, Die Transformation eines Brauereiareals in Pforzheim
Viele traditions- und familiengeführte Brauereiunternehmen stehen heute vor zahlreichen globalen Herausforderungen, die eine Anpassung ihrer Strukturen erfordern. Die meist historischen Gebäude sind nicht nur Zeugen der Brauereigeschichte, sondern auch wichtige Bestandteile des städtischen Erbes. Ein exemplarisches Beispiel ist die Stadt Pforzheim, die trotz kontroverser Stadtentwicklungsbemühungen nun versucht, sich dieser Problematik mit neuen Entwicklungsstrategien anzunehmen.
Die Transformation eines Brauereiareals in Pforzheim bietet die Möglichkeit, die Wechselwirkungen zwischen den historischen Stadtstrukturen und den sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf Leerstandaktivierung, zu untersuchen. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der anschließende Wiederaufbau haben das einst zusammenhängende Gebäudeensemble der Brauerei stark beeinflusst. Das resultierende Konglomerat aus verschiedenen baulichen Schichten und zahlreichen Erweiterungen bietet vielfältige Umnutzungsmöglichkeiten und stellt daher eine sehr spannende Entwurfsaufgabe dar.
Durch die Analyse von Planunterlagen aus dem Stadtarchiv Pforzheim wurde im Rahmen der Master-Abschlussarbeit ein neues Konzept für das noch in Teilen genutzte Brauereiareal entwickelt. Basierend auf der bestehenden Struktur entstanden unterschiedliche Typologien, Erweiterungen und Neubildungen, die verschiedene Nutzungen miteinander vereinen. Die resultierenden Räume bilden neue Platzabfolgen, die sich je nach Bedarf anpassen können. Die Transformation des Brauereiareals hat ein zukunftsweisendes Areal geschaffen, das nun als integraler Bestandteil von Pforzheim betrachtet werden kann.