Umnutzung eines leerstehenden Kaufhofes, Vom Leerstand zum Kulturzentrum
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war ein Besuch in einem Kaufhaus eine besondere Form der Freizeitgestaltung. Sie besaßen nicht nur die wichtigsten Immobilien in der Stadt, sondern verfügten auch über ein Geschäftsmodell, welches die Besucher aller Schichten begeisterte. Doch mit der Zeit verloren die prächtigen Bauten ihren Reiz. Der Trend geht immer mehr zum Ende des Kaufhauses so wie wir es kennen. Daher ist ein Umdenken erforderlich. Doch was geschieht mit den nicht mehr benötigten Immobilien?
Mit dieser Fragestellung wird sich in dieser Masterthesis beschäftigt. Anhand eines neuen Kultuzentrums soll aufgezeigt werden, wie man ein vielfältiges Angebot in der Innenstadt schaffen kann, welches auf die Bedürfnisser der Bewohner Braunschweigs eingeht und zudem Orte des Miteinanders schafft.
Die neuen Grundrisse agieren stark mit der gegebenen Struktur, lassen aber gleichzeitig neue flexible Räume entstehen. Da der Leerstand als Ressource gesehen werden soll, bleibt der ursprüngliche Grundriss des Kaufhofs bestehen. Die Eingriffe des Entwurfs finden vor allem innerhalb des Bestandsgebäudes statt. Auch die gegebene Stützenstruktur wird weitergenutzt und nicht verändert. Die ehemalige zentrale Rolltreppenanlage wird ersetzt. Zwei ausladende Wendeltreppen dienen nun zur Erschließung des Gebäudes. Zusätzlich werden zwei Lichthöfe implementiert, die die Ebenen belichten. Nachträglich ergänzte Kolonnaden sollen die Schwelle zwischen innen und außen minimieren und eine Verzahnung der beiden Bereiche erzielen. Die vorhandene Fassade aus Hortenkacheln soll erhalten bleiben. Das Dachgeschoss wird aktiviert und bietet mit dem Raumprogramm der anderen Ebenen einen Attraktor in der Innenstadt Braunschweigs.